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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
padma
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo,

ein mutmachendes update von WinterSoldier (Sertralin, Mirtazapin und Risperidon abgesetzt)
Hallo zusammen,

nach über 6 Monaten ohne Medikamente möchte ich mich mal wieder melden, erzählen wie es mir inzwischen geht und einen Rückblick auf 2,5 Jahre Psychopharmaka geben.

Es geht mir sehr gut, die letzten Absetzsymptome sind verschwunden, keine Schweissausbrüche mehr und auch das sexuelle Desinteresse hat sich endlich verzogen.
Ich fühle mich wieder wie ich selbst, schaffe es wieder mehr Sport zu treiben und habe deutlich mehr Energie sowohl für den Alltag als auch für Freizeitaktivitäten.
Vom Übergewicht bin ich nun ca. die Hälfte wieder los, am Rest arbeite ich noch :wink:

Hier mal einen Überblick über meine Nebenwirkungen während der Tabletteneinnahme, positive Wirkungen und Absetzsymptome:

Meine Nebenwirkungen waren:
-emotionale Verflachung, Gleichgültigkeit
-Ödeme in den Beinen
-Bettnässen
-völliges sexuelles Desinteresse, Anorgasmie
-Schweissausbrüche
-sehr lebhafte Träume
-über 12 Stunden Schlaf pro Tag, trotzdem müde
-über 20kg Gewichtszunahme
-starke Trägheit, konnte mich zu nichts aufraffen

positive Wirkung:
-guter Schlaf

Absetzsymptome:
-Schlafstörungen
-Appetitlosigkeit
-Schwindel
-Schweissausbrüche
-grippeähnlicher Infekt
-Bindehautentzündung

Ich habe deutlich schneller abgesetzt als hier empfohlen (s. Signatur). Für mich hat das gut funktioniert und darüber bin ich auch froh :)
Insgesamt bin ich mit den Absetzsymptomen noch ganz gut weggekommen, sie haben mich nicht übermäßig lange behindert. Ich habe hier von viel schlimmeren Verläufen gelesen. Das tut mir so leid :hug:

Ich kann inzwischen gar nicht mehr begreifen warum ich nicht schon viel früher mit dem Absetzen angefangen habe. Muss wohl die tabletteninduzierte Trägheit gewesen sein :x
Ich meine, viel positive Wirkungen hatte ich ja nicht (eine einzige, um genau zu sein) und wenn man die Nebenwirkungen gegenüberstellt dann steht das ja in keinem Verhältnis.
Warum tut man sich sowas an? Und warum interessiert das keinen Arzt? Wenn ich nicht entschlossen gewesen wäre, alle Medikamente abzusetzen hätte ich sie heute noch.
Da sagt keiner, jetzt nehmen Sie die Medikamente schon soundso viele Jahre, jetzt wird es mal Zeit ans Absetzen zu denken.

Ich bin jedenfalls durch mit Psychopharmaka und mit Psychiatern bin ich ebenfalls durch. Der Psychiatrieaufenthalt hat mir keine Hilfe, sondern ein Trauma beschert. Ich war wirklich geschockt, wie da mit einem geredet wird. Arrogant, ignorant und von oben herab.
Wie das helfen soll, habe ich bis heute nicht verstanden. Das brauche ich nicht nochmal.

Ich wünsche euch allen viel Kraft und Erfolg beim Absetzen, körperliche und geistige Gesundheit und Durchhaltevermögen.

Bis dann und viele Grüße,
WinterSoldier
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo, :)

ein Erfolgsbeitrag von Cavani, ihm geht es nach einem Kaltentzug von Duloxetin und Alprazolam nun wieder gut:
Guten Tag allerseits,
Lange ist es her, dass ich das letzte mal einen Beitrag verfasst habe oder im Forum aktiv war.
In dieser Zeit der Abwesenheit habe ich sehr gelitten ich ging jeden Tag durch die Hölle.
Es war grausam , das schöne ist ich kann heute sagen es WAR grausam also somit gehört es zur Vergangenheit.
Mir gehts es heute sehr gut.
90% der Symptome sind verschwunden, das interessante oder erwähnenswerte daran ist ich bemerkte es garnicht dass die Symptome verschwunden sind, erst nach einiger Zeit als ich mich selbst gefragt habe kamen mir gefühlt 12345678 symptome in den Sinn die ich heute nicht mehr habe und ich kann mich nicht einmal einfühlen wie sie sich angefühlt haben oder was ich gedacht habe es kommt mir heute so vor als hätte ich diese Symptome nie gehabt.komisches gefühl haha.
Suizidgedanken komplett weg ich bin so froh dass diese verfluchten Gedanken nicht mehr da sind.
Das einzige was ich heute noch habe ist diese permanente Derealisation/Depersonalisation.
Die geht mir übelst auf den Sack aber ich muss es akzeptieren .
Meine Formel = Akzeptanz + Zeit = Heilung
Ich habe nur noch fenster und wellen sind sehr sehr sehr selten geworden.
Ihr schafft das alle ich glaube an euch , ihr dürft niemals aufgeben.
Wenn ihr das überstanden habt dann gibt es nichts mehr aber wirklich nichts mehr auf dieser Welt , dass euch brechen könnte.
Ich bin so gewachsen an dieser Erfahrung ich kann nur für mich persönlich sprechen , dass es nichts mehr auf dieser Welt gibt das mich brechen könnte.
Diese Stärke, diese Energie , die sich 3 Jahre angestaut hat aber nicht raus konnte spuckt nur so aus mich aus.
Rückblicken kann ich sagen dass ich sogar froh bin diese Erfahrung gemacht zu haben , man schätzt das Leben viel mehr man geniesst das Leben in vollen zügen.
Macht euch bereit diese Zeit wird bei jedem von euch auch kommen.
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo zusammen,

Babs hat erfogreich Mirtazapin abgesetzt :party2: :
Huhu,

lang ist es her und ich wollte nur kurz mitteilen, dass ich es mit der hier vorgeschlagenen Methode geschafft habe, das Mirtazapin vollständig abzusetzen. Ich nehme es nun seit vielen Monaten nicht mehr und es geht mir gut.

Alles Gute für jeden und Danke nochmal für dieses tolle Forum!
Herzliche Grüße
Babs
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo zusammen,

Manfred hat erfolgreich Escitalopram abgesetzt :party2: :
Hallo an Alle,

ich bin jetzt seit 4 Wochen auf Null und kann bis jetzt keine Beeinträchtigungen feststellen, FREU!!!

VIELEN, VIELEN DANK AN ALLE, DIE HIER GEANTWORTET HABE - IHR WART/SEID EINE GROSSE HILFE!!

Gruß von einem glücklichen

Manfred
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo,

Birgitti hat nach 15 Jahren AD Einnahme, überwiegend Sertralin, erfolgreich abgesetzt :party2:
Also
Da ich schon seit mehr als zwei Jahren nichts mehr aktiv geschrieben habe, würde ich gerne ein bisschen erzählen wie es mir ergangen ist und Mut machen.

Ich habe wie man aus meiner Signatur entnehmen kann, seit fast 15 Jahren Antidepressiva genommen, hauptsächlich Sertralin in einer durchschnittlichen Dosis von 100 mg. Seit über 2 Monaten bin ich komplett frei von dieser Hölle. Ich habe mich vor 2 Jahren scheiden lassen und dadurch und durch Psychotherapie gelernt woher meine Depressionen immer kamen.

Und wenn ich heute über das alles nachdenke, hätte ich mir diese 15 Jahre Sertralin sparen können und einfach damals schon beginnen sollen auf mich selbst zu hören und mich nicht immer zu überfordern, nur um es anderen recht zu machen.

Das Problem damals war mit Sicherheit das die Menschen um mich wenig bis gar nichts von Depressionen wussten und die Ärzte es sich bis heute sehr einfach machen, indem sie Pillen aufschreiben. Ich habe in den letzten 2 Jahren so viel gelernt und bin zur Ruhe gekommen. Und ich habe viele Tiefs teilweise durch den Entzug, teilweise durch andere Dinge durchgemacht. Das alles war es wert.

Ich möchte nicht sagen das ich jetzt schon frei bin und nicht noch immer wieder Entzugserscheinungen auftauchen. Denn das tun sie.
Aber ich weiß jetzt auch das es nur kurze Zeit anhält und das dann wieder gute Zeiten kommen.
Und was ich auch mit Sicherheit weiß ist, dass es wirklich Drogen sind. Es ist keine Medizin die dich gesund macht, sondern auf Dauer krank, gefühlskalt und und und.

Ein depressiver Mensch ist im Endeffekt ein Mensch der seine eigenen Grenzen immer wieder übersteigt, der nicht egoistisch genug ist zu sagen das er am Ende ist, der alles für andere tut und dabei seine Psyche und Physe dauerhaft überfordert. Und eigentlich sind diese Antidepressiva nur dazu da, ihn noch mehr zu überfordern.

Auf jeden Fall ist es wirklich möglich damit aufzuhören, aber man muss auch damit rechnen das es Tage gibt wo es nicht gut läuft.
Auf der anderen Seite ist das das normale Leben, niemanden geht es immer gut.
Ich habe das so versucht anzunehmen, während dem absetzen und ich habe immer weiter gemacht.
Wenn es furchtbar war, habe ich mir klar gemacht das es am nächsten Tag wieder anders wird.
Liebe Grüße Gitti
viewtopic.php?p=331044#p331044
Skyla23
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von Skyla23 »

Hallo alle Zusammen :group: ,

ich habe mich über einen langen Zeitraum nicht mehr gemeldet , habe versucht mein Leben wieder neu zu organisieren. Reingeschaut ins Forum habe ich trotzdem immer mal wieder .

Heute möchte ich mit euch meine Erfahrungsgeschichte teilen, um denn einen oder anderen vielleicht etwas Mut und Erleichterung zu verschaffen.

Wie man bereits anhand meiner Signatur sehen kann, habe ich einige , wenn auch deutlich weniger als so manch anderer oder andere hier im Forum, Jahre Erfahrung was die Einnahme von ADS angeht. In meinem Fall nur Escitalopram.
Nun bin ich nach langem, nervenaufreibenden und immer wieder mit Rückschlägen verbundenen Absetzen seit April 2019 frei von dem AD.

Wie ging es mir während dieser Zeit des Absetzens (fast 1 1/2 Jahre) ?
- Es ging mir nicht gut. Ich habe geflucht und rotz und Wasser geheult bei jedem Reduzierungsschritt. Meine eigenen , viel zu hoch gesteckten Erwartungen kämpften mit den Absetzerscheinungen wie Schwindel, Pbelkeit, mordsmäßige Kopfschmerzen, Gereiztheit, Gedankenkarusselle, Panikattacke , Angstzustände und noch vieles ...vieles mehr. Und das bei jedem Reduzierungsschritt. Oft war ich gezwungen, wieder höher einzudosieren um dann wieder nur noch kleinere Reduzierungsschritte zu machen. Deswegen kann ich auch nur unterschreiben was alle anderen hier im Forum auch zu dem Thema Absetzen schreiben: Langsam ! Sehr , sehr langsam ausschleichen, wenn man das AD über einen längeren Zeitraum einnimmt.

Rückblickend kann ich sagen, dass mich das AD verändert hat. Ich war nicht mehr ich selbst. Und vor allem wurde mir bewusst, auch wenn Ärzte jedes Mal was anderes behaupten :party: , dass ich abhängig von dem AD geworden bin. Und deswegen war der Entzug den ich dann durchgemacht habe, für mich die Hölle auf Erden.
Allerdings wollte ich ebenso wenig mein Leben lang auf diese Tropfen angewiesen sein. Ich wollte endlich wieder leben, ich selbst sein und nicht Solche Medikamente einnehmen ( dazu muss ich aber sagen, dass sie mir in akuten Phasen trotz alle dem aus dem tiefen, schwarzen Loch herausgeholfen haben. Mag mir nicht vorstellen wie es anders, ohne , verlaufen wäre...) .

So. Also wie war es also nach 0?
Die ersten Wochen, ja sogar Monate war ich permanent auf der Hut vor Absetzerscheinungen, was letzten Endes sicherlich auch dazu beigetragen hat, dass in manchen Situationen meine Angstanflüge verstärkt wurden.
Jedoch wurden diese immer weniger und ich merkte , wie sich meine Psyche stabilisierte und ich ja... wieder zu Kräfte kam. Ich konnte wieder aus vollem Herzen lachen, mich freuen, aber auch mir traurigen Situationen besser umgehen.
Ich konnte meine Ausbildung mit 1,2 abschließen , Habe mich verlobt, ich war total aus dem Häuschen. Die Erinnerungen an die qualvollen, dunklen Monate und Jahre waren fast vergessen. Hier und da blitzte mal was auf , wurde dann aber schnell wieder durch positive Einflüsse und Erinnerungen ersetzt.
Mir ging es sehr gut.
Dann kam im September 2019 ein kleiner Rückschlag.
Ich wurde an einem Donnerstagabend von meinem Mann ins Krankenhaus aufgrund unerträglicher unterleibschmerzen verfrachtet. Dort wurde am nächsten Tag durch die Bauchspiegelung diagnostiziert: Zyste am linken Eierstock und Endometriose im 3. Stadium.
Tja, was soll ich schön reden: ich war total am Boden zerstört. Auch aufgrund der möglichen Kinderlosigkeit bezüglich der Endometriose. Ich spürte die Panikattacke und Ängste unter der Haut, sie waren da und lauerten. Ich erlaubte mir einen kleinen Zusammenbruch, nur um mich dann anschließend wieder zu berappen. So wollte ich doch nicht wieder in die Spirale des traurig- und depressivseins fallen.
Kurz darauf stand eine Reha ( schon Anfang des Jahres 2019 beantragt) an. Am 7.10 ging es los. Insgesamt war ich einen kompletten Monat in der Rehaklinik , 400km entfernt von meiner Familie, meinem Mann und meiner Geliebten Fellnase. Nichts desto trotz, tat mir die Reha wahnsinnig gut. Ich war dort an erster Stelle psychosomatisch und dementsprechend in psychologischer Betreuung.
Am Ende meiner Reha stand auf dem Entlassungsbrief die Diagnose: Generalisierte Angststörung aufgrund einer traumatischen Belastungssituation mit Panikattacken....Hurra. Schön ist sowas natürlich nicht. Aber ich war trotzdem erleichtert das Kind nun beim Namen nennen zu können, ging ich doch immer davon aus , dass ich manisch depressiv bin.

Bis dato, geht es mir psychisch gesehen soweit ganz gut und hoffe das es auch für eine längere Zeit so bleibt.

Nun, momentan bin ich wieder viel krank , Grippe, Erkältungen, Mandelentzündung und was man in meinem Beruf nicht noch alles mitnimmt. Erzieherin halt :lol: .
Ich habe für mich entschlossen , mich für ein Studium zu bewerben und warte nun geduldig auf den Bescheid. Pläne für die Hochzeit werden geschmiedet und ich blicke voller Hoffnung in die Zukunft.

Ich möchte allen, die vielleicht noch nicht so weit sind, dass sie die Medikamente komplett abgesetzt haben oder noch am absetzen sind sagen: Ihr schafft das. Ich weiß wie schrecklich diese Zeit ist. Und ich weiß das die Gedankengänge die man manchmal oder permanent während dieser Zeit hat beängstigend und machtvoll sind oder sich so anfühlen. Aber das ist nicht weil ihr als Persönlichkeit so sein sondern weil euer Gehirn , eure Seele, heilt. Anders kann ich es nicht beschreiben. Es ist ein Heilungsprozess. Ich hatte oft gedacht: das war’s. Ich kann nicht mehr. Es wird doch sowieso nie besser.
Aber trotzdem wurde es besser. Wenn auch am Anfang kaum bemerkbar aber es gab kleine Fortschritte.
Und letzten Endes wurde ich für mein Durchhalten und mein Leiden belohnt und entschädigt: Mit der Heilung.

Ich hoffe ich konnte einigen ein kleinen Funken Hoffnung mit meiner Geschichte geben. Ihr seit nicht alleine , bitte seit stark, haltet durch.
:pillowtalk: :group:

Skyla

Edit von padma: Hier ist Skylas thread viewtopic.php?f=35&t=15472
Zuletzt geändert von padma am 13.12.2019 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Edit eingefügt
Aktuelle Medikamentation:
Euthyrox 137mg
2015 erstmalige Einnahme von Escitalopram aufgrund von PTBS und depressiver Verstimmung
Anfang August 2015 : 8mg Escitalopram Tropfen
Ende Oktober 2015 : auf 0mg
Juli 2017: Erneutes Aufflammen meiner Depression und Panik- wie auch Angsterkrankung. Escitalopram in Tropfenform eingeschlichen:
14.7-15.7: 2mg
16.7-17.7: 4mg
18.7-19.7: 6mg
20.7-24.7: 8mg
25.7.-16.8:10mg
17.8.-7.3.2018 12mg
Absetzversuche
2018
8.3.-21.3:10mg
22.3.-4.4:8mg
5.4.-18.4:6mg
19.4.-3.5:4mg
-> Panikattacken, Angstzustände, Unruhe, Gedankenkarussel
4.5.: hochdosiert auf 6mg
29.5.: 5mg
1.7.: 4mg
-> Wieder Panikattacken, Angstzustände, Herzrasen, Schwindel, Übelkeit, gereizte Sinneswahrnehmung , Hoffnungslosigkeit, Zweifel, Gedankenkarussel , Schlafstörung und extreme, innerliche Unruhe, Adrenalinschübe die meinen Herzschlag kurzzeitig , für paar Sekunden, rasen lassen
6.7. : morgens 4mg + abends 0,5mg
7.7.: 4,5mg
8.7.: 4,5mg
->Noch innere Unruhe , aber schon abgeschwächt, Grübeleien, schwache Lustlosigkeit, leichte Panik-und Angstanflüge , aber alles in allem werden die Symptome schwächer
Neurexan + Bachblütentropfen + Baldrian Tinktur+ Sport helfen mir mich zu beruhigen
10.07.: 4,5mg
-> Stimmung ist gedrückt, starke Stimmungsschwankungen, leichtes Herzrasen ab und zu ,
Leichtes Angstgefühl, Gedächtnisprobleme
Aber auszuhalten
12.07.: 4,5mg
-> Immer noch gedrückte Stimmung; regelrecht depressiv, Gedankenkarussel
16.07.: 4,5mg
->Die Symptome verschwinden langsam
17.7.: 4,5mg
->Endlich durchatmen : Die Symptome sind weg, mir geht es viel , viel besser ( fast schon sehr gut )
07.08.: 4,1mg
15.08.: 4,1mg
-> Innere Unruhe, Passivität, leichte Angstgefühle
01.09.: 3,8mg
21.09.: 3,4mg
11.10.: 3,0mg
15.10.: 3,2mg
->Rachenentzündung + Nebenhöhlenentzündung. Unruhe, Schlafstörung und Gedankenkarussel. Aus diesen Gründen hochgesetzt auf 3,2mg
16.10.: 3,2mg
Deutliche, innere Anspannung und Unruhe, Gedankenkarussel, Angstschübe, Schlafstörung und Vergesslichkeit.
10.11.: 2,9mg (Eigentlich 1,1mg)
19.12.: 2,9mg (Eigentlich 1,1mg)
Am 21.12. bemerkt, dass ich bei 2,9mg einen Rechenfehler gemacht habe und seit mehr als einem Monat statt 2,9mg 1,1mg genommen hab !!! *facepalm*
Und ich habe mich gewundert warum ich so unruhig bin und Albträume hab :frust: .
Am 21.12. wollte ich auf 1,9mg runter da ist es mir aufgefallen beim Rechnen.
21.12.: 0,4mg
2019
06.01.: 0mg :shock:
Nach 0
15.01.: 6 Tage nach 0 durchgehend starke Kopfschmerzen und Gereiztheit. Danach besser
30.01.: Rachenentzündung mit Fieber
04.02.: Panik- und Angstzuständen/starke Unruhe/Schlafprobleme/Weinkrämpfe/Zittern/starke Übelkeit/depressive Verstimmung/ das Gefühl verrückt zu werden/ Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit
10.02.: 0,2mg wieder eindosiert
15.04.: 0mg
07.07.: 0mg leichte Angstanflüge. Verschwinden aber wieder schnell.
27.08.: 0mg-> allgemeines Wohlbefinden. Keinerlei Symptome
17.11.2020: 1 Tropfen (4,166mg) Insidon
18.11.-19.11.2020: 2 Tropfen ( 8,332mg) Insidon
20.11.-21.11.2020: 3 Tropfen ( 12,49mg) Insidon
22.11.-23.11.2020: 6 Tropfen ( 25mg) Insidon ->Herzrasen, Benommenheit, Neben mir stehen—>abgesetzt
24.11.2020: Escitalopram 1mg eindosiert
25.11.: 2mg
26.11.: 3mg
27.11.: 4mg
28.12.: 5mg ->vermehrte innere Unruhe , verstärkt negative Gedanken - Erstverschlimmerung ?
29.11.: 7mg
30.11.: 7mg
1.12-6.12:8mg
7.12.:10mg
15.12.:8mg
10.08.21:7mg
lunetta

Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von lunetta »

Hallo ihr Lieben!

Ich habe genau ein halbes Jahr gewartet bevor ich es hier posten wollte, aber ich denke jetzt nach 6 Monaten kann ich sagen, dass ich zumindest 1 AD losgeworden bin.

Als ich im Juli im KH zum Durchchecken war, und wo auch mein Gehinrturmor entdeckt worden war, wurde mir das Winzdosierungsmessen mit Venla zu blöd, mir ging es schlecht bevor ich es von 0,1 mg auf 0,2 mg aufdosiert hatte, und es wurde aucg mit dem Hochdosieren nicht besser, und im KH war das Herumdosieren mit den Spritzen ein Spießrutenlauf, denn ich mußte es ja heimlich machen.

Da dachte ich mir, ich springe jetzt ab, schlechter kann es nicht mehr kommen.

Und seitdem bin ich auf Null;)

Ich kann nicht sagen, was danach an Absetzsymptomen davon gekommen ist, was von der Mirta Hochdosierung kam, was vom Tumor, was von meinem schlechten Allgemeinzustand.

Ich muß aber fairerweise sagen, dass ich seit diesem Zeitpunkt auch den Schutz eines Benzos hatte, das ich seit Juli mehr oder weniger regelmäßig in geringer Dosierung genommen habe.


Auf jeden Fall bin ich Venla seit Juli los, und darüber freue ich mich sehr:)

GLG
sinua
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von sinua »

Hallo liebe Foris,

ich habe gerade mein Update zu meinem 4. Jahr auf Null geschrieben: https://adfd.org/austausch/viewtopic.ph ... 69#p345669 .
Obwohl ich nicht zu 100% gesund bin, ist es eine Erfolgsgeschichte in meinen Augen :D .

Alles Gute für euch :group: ,
Sinua

Hier ist mein Bericht über mein viertes Jahr nach Null bzw. meinen jetzigen Zustand zu Anfang des fünften Jahres.

Eigentlich ist die Grundtendenz immer noch die gleiche: sehr langsame, stetige Besserung.
Diese fällt mir im Alltag fast nie auf. Aber z.B. war ich dieses Jahr wieder auf einer großen Veranstaltung, auf der man lange steht und sich auch etwas körperlich anstrengt. Während ich mich im Jahr davor noch zwischendurch hinsetzen musste, war das diesmal gar nicht mehr nötig.

Was ist geblieben?
Einerseits die Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Ich habe die Ernährung, die mir so geholfen hat, im Großen und Ganzen beibehalten, aber langsam erfolgreich wieder ein paar Lebensmittel eingeschlichen. Momentan stagniert das, da ich nach einer großen Feier, auf der ich das Essen vor Ort gegessen habe, wieder etwas stärkeren Durchfall habe, der sich immer noch nicht wieder ganz auf dem niedrigen Niveau von davor eingependelt hat. Er schränkt micht allerdings nicht im Alltag ein.
Mein Zyklus ist noch nicht wieder ganz gleichmäßig, aber das stört mich nicht.
Migräne habe ich weiterhin manchmal, aber die hatte ich auch vor den AD, wenn auch weniger häufig.

Mein Leben sieht nun ziemlich "normal" aus insgesamt. Ich habe eine halbe Arbeitsstelle, die ich gut schaffe. Anfangs war es in den schwereren Zeiten noch echt hart mit der Arbeit, aber es ging immer irgendwie. Aktuell suche ich nebenbei in Ruhe nach einer neuen Stelle und traue mir sogar 25 bis 30 Arbeitsstunden pro Woche zu. Mehr möchte ich aber nicht.
Im Alltag merke ich quasi keine Einschränkungen, was die körperliche Belastbarkeit betrifft. Ich gehe arbeiten, einkaufen, mache einen Großteil des Haushalts, treffe mich mit Freunden und gehe auch mal ins Konzert o.ä. Alles ohne Probleme oder Trigger für die körperlichen Symptome.
Ich finde mich insgesamt ziemlich normal in meiner Alltags-Leistungsfähigkeit.
So richtig anstrengenden Sport habe ich noch nicht wieder versucht, kann also nicht sagen, ob das immer noch triggern würde. Ich bewege mich aber recht viel im Alltag, auch mit mindestens 1/2 bis 1 Std. Bewegung draußen pro Tag und das geht problemlos.

Was ich aktuell noch habe an Baustellen (Durchfall, Migräne, manchmal Schlafprobleme) ordne ich eher anderen Ursachen zu.
Insgesamt spielt der Entzug in meinem Leben keine Rolle mehr. Ich bin natürlich für das Thema und auch andere Gesundheitsaspekte wie Ernährung usw. sensibilisiert und es sind vielleicht auch noch kleine Reste da, aber das "Thema Entzug" ist gefühlt weit weg.
Ich habe Frieden mit der Entzugsphase geschlossen. Es war eine harte Zeit, aber keine falsche, unwürdige und auch keine verschwendete Lebenszeit. Im Gegenteil, ich habe viel daraus gelernt und bin sehr daran gewachsen. Das ist sehr wertvoll für mich und ich profitiere jeden einzelnen Tag davon.

Alles Liebe für euch alle :pillowtalk: ,
Sinua
Zuletzt geändert von padma am 23.07.2023 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: verlinkter Text eingefügt
[spoil]Mein Ausschleich-Thread

>Diagnose schwere Depression (rezidiv.) 2014 -> Klinikaufenthalte 4 Monate
Seit Sommer 2014 psychisch stabil bis heute

Weitere Erkrankung: Allergisches Asthma – bei Bedarf Salbutamol Spray, 1-2 Hübe, ca. 3-5x im Jahr

Medikation in Klinik, danach beibehalten:
-Venlafaxin retard 300mg 04/2014 bis 02/2015 – Erwünschte Wirkung: keine - extreme Kopfschmerzen, Kraftlosigkeit/Erschöpfung, gestörte Temperaturregulierung, null Sexualtrieb
-Lorazepam 2mg 04/2014 6 Wochen lang – nach kaltem Absetzen starke Einschlafstörungen, dagegen:
-Mirtazapin 15mg 05/2014 bis 12/2014 – anfangs wie „betrunken“ dadurch besser drauf, anfangs schlafanstoßend - Schwindel/Gleichgewichtsstörungen leicht, weniger kraftlos als nur mit Venlafaxin -> Mirta deckelt die Venla-Nebenwirkungen teilw.
-Pantoprazol 20mg 04/2014 9 Wochen lang als Magenschutz

>Absetzen Mirtazapin 15mg 12/2014-2/2015 (2 Monate): 11,25-7,5-3,75-0mg (zu schnell)
Symptome: extreme Erschöpfung/Kopfschmerzen/Übelkeit, Muskelschmerzen überall, Schwitzen - nur Dahinvegetieren
-> nach einigen Wochen Mirta-Entzug vorbei; Venla-NW wieder voll da -> stark eingeschränktes Leben

>Ausschleichen Venlafaxin ret. 300mg 3/2015-1/2016 (11 Monate): Reduktionen idR. alle 4 Wochen: 250-200-150-110-80-60-45-31-19-9,5-0mg, Symptome:
-bei jeder Reduktion: "Venla-Kopfschmerz" extrem - oft tagelang, meist mehrmals; wochenlang: Durchfall/Erschöpfung extrem, hohes Schlafbedürfnis
-bei den meisten: Zyklusschwankungen/-störungen; Übelkeit; Schwindel; gestörtes Hunger- u. Sättigungsgefühl; Unwohlsein/erschwerte Achtsamkeit; viel Durst
-bei einigen: Einschlafstörung; zusammenhängende/bewusste Träume; Gefühl Blasenentzündung; 2x Durchdrehgefühl "ich halte die Kopfschmerzen nicht mehr aus"
-bei einer: Konzentrationsprobleme/Wortfindungsschwierigkeiten/Vergesslichkeit; leichte Absetzgrippe 2 Tage
-> Leben stark eingeschränkt, nur wenige Tage arbeitsfähig gewesen
-> Besserung aller Nebenwirkungen


>Nach dem Absetzen: sehr langsame Normalisierung ohne Medikamente
-zunächst lange, starke Wellen mit den üblichen Symptomen Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Schwindel, Erschöpfung/Kraftlosigkeit, Schlafstörungen, Zyklusschwankungen, kurzzeitig Zaps, Unwohlsein, sehr geringe Belastbarkeit
-in den Fenstern etwas besser, aber auch nicht normal belastbar, insgesamt stark eingeschränkter Alltag
-ab 6. Monat nie wieder Venla-Kopfschmerz, ab hier Migräne (von früher bekannt, aber jetzt viel häufiger)
-Im 2. Jahr nach Null Fenster etwas besser und Wellen deutlich besser als im 1. Jahr, noch unfähig zu Arbeit und Sport
-Im 3. Jahr nach Null weiter langsame Besserung
-Im 4. Jahr nach Null Teilzeit-Arbeit möglich

Was mir hilft
>Achtsamkeit/Gegenwärtigkeit/Präsenz ("Die Kraft gelebter Gegenwart"/"The Presence Process" von Michael Brown)
>Darmschonende Ernährung - enorme Besserung des Durchfalls, seitdem auch keine Allergien und kein Asthma mehr
>Im Akut- und protrahierten Entzug: Ruhe, Schonung, körperliche Grenzen respektieren
[/spoil]
Claudiiii
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von Claudiiii »

Hallo,

ich habe erfolgreich abgesetzt. Ich habe das folgende auch in meinem Thread geschrieben ( viewtopic.php?f=18&t=12356&p=353775#p353775 )

ich möchte mich nach über 1,5 Jahren nochmal melden und mich explizit nochmal bei allen im Forum bedanken! Für die Aufklärung, die Beratung, das Zuhören, Zustimmen und Aufmuntern! Danke.

Schon seit einem Jahr bin ich jetzt ohne Antidepressiva. Seitdem geht es mir nun sehr, sehr gut. Ich kann keine Beeinträchtigungen mehr durch die Einnahme wahrnehmen.

Was ich noch für meine Heilung gemacht habe nach dem Abestzen:
- Als Reinigung habe ich nochmal eine Natronkur gemacht und danach ein paar Symptome gemerkt. (Für so eine Kur sollte man schon länger medikamenten und symptomfrei sein) Seitdem ist alles supi!
- Ich war mehrmals bei einer sehr guten Osteopatin. Sie hat viel an den Muskeln, die die Leber an Ort und Stelle halten gearbeitet. Da meine Leber durch die ganzen Medis schon ordentlich zu tun hatte, war das alles sehr verkrampft und verhärtet.
- Ich habe die Pille abgesetzt. Die beste Entscheidung aller Zeiten. Ich fühle mich, als wäre während der Einnahme meine gesamte Sexualität niemals vorhanden gewesen (Und ich nahm sie seit ich 17 war und für fast 9 Jahre!). Hätte ich die schon eher nicht mehr genommen, wer weiß ob ich je zu Antidepressiva gekommen wäre. Mir gehts körperlich und mental viel, viel besser.

Nach dem Absetzen brauchte ich sehr viel Abstand zu dem Thema, musste mich ganz auf die positvien Dinge konzentrieren und vielleicht auch ein bisschen die verlorene Zeit nachholen. So konnten die Wunden, die mir die Medikamente körperlich und mental zugeführt hatten, nun endlich heilen.

Es gibt sehr viel Positives in meinem Leben. Ich bin fast immer energiereich und voller Tatendrang. Ich kann meine Ideen nicht nur träumen sondern vieles Stück für Stück umsetzen. Ideen, die ich während des Absetzens hatte, habe ich oft aufgeschrieben und konnte sie nun, wo ich wieder die nötige Energie habe, umsetzen.
Grenzen, die mir andere setzen wollen, lasse ich links liegen, weil sie nicht für mich, sondern für sie selbst gelten. Nur ich allein kann meine eigenen Grenzen herausfinden.

Neben meinem momentan sehr flexiblen Beruf, habe ich mein Hobby weiter ausgebaut. Ein Töpferofen steht in meinem Keller und ich konnte mir eine eigene Werkstatt einrichten. Wo genau das hinführen wird, weiß ich nicht. Aber die 1000 Möglichkeiten, die mir offen stehen versuche ich als Chance zu sehen und nicht als mögliche falsche Entscheidung, die ich treffen könnte. Mich nochmal umzuentscheiden steht mir schließlich jederzeit frei.

Ende des Jahres werde ich nach Asien reisen, ich will das dortige ursprüngliche Leben kennenlernen, in glasklaren Riffen schnorcheln, solange es sie noch gibt und im Dschungel die letzten freilebenden Orang-Utans sehen.

Auch wenn es mir jetzt super geht, werde ich die Zeit des Absetzens nie vergessen. Es war das schlimmste, was ich erleben und aushalten musste. Manchmal habe ich Angst, ich könnte vergessen, wie schlimm es war, weil es mir jetzt so gut geht. Aber ich weiß noch genau wie es war. Natürlich verblasst die Erinnerung und das ist auch gut so, aber ich werde nie vergessen. Da ich ein sehr offener Mensch bin, erzählich ich von meinen Erlebnissen, wenn es sich in einem Gespräch ergibt. Und da ich nun medikamentenfrei bin, hört doch der ein oder andere genauer hin. Es gab eine Situation, wo ich eine Einnahme von AD durch meine Erzählungen verhindert habe und dann doch erstmal der erste Termin beim Psychotherapeuten abgewartet wurde. Es gab weitere Momente, in denen ich klar machen konnte, was langsames Absetzen bedeutet. Insgesamt habe ich gemerkt, dass (zu) viele von Depressionen und dann auch schnell mit Antidepressiva zu kämpfen haben, aber auch, dass so Langsam das Image der Antidepressiva bröckelt, denn ich treffe auch auf Menschen mit ähnlicher Erfahrung.

Das wichtigste ist aber: Wir können Absetzen und wir können heilen! Auch wenn zu viele sich dabei quälen müssen. Haltet durch, ihr schafft das!

Liebe Grüße und alles gute für euch!

Claudi
Aufgrund von Panikattacken und Angst Venlafaxin bis 75mg eindosiert, außerdem 7,5mg Mirtazapin. Nach 1 Monat Beginn mit Absetzen, durch zu schnelles Absetzen extreme Symptome: Durchfall, Übelkeit bis zum Erbrechen, Traurigkeit, Angst und Panik schlimmer als je zuvor. Besserung durch erneutes Hochdosieren von Venlafaxin. Mirtazapin unter Qualen und Hartnäckigkeit losgeworden.

ab 08.07.16 37,5mg Venlafaxin
ab 15.07.16 75mg = Maximaldosis
ab 08.08.16 Beginn mit Absetzen
Nach viel zu schneller Reduktion (alle 4 Tage 12,5mg) und wieder minimalem Hochdosieren auf 25mg stabilisiert und auf Kügelchen-Präparat umgestiegen
20.10.16 55 Kügelchen 18mg
20.11.16 45 Kügelchen 15mg
15.12.16 35 Kügelchen 11,5mg
11.01.17 25 Kügelchen 6,9mg
08.02.17 15 Kügelchen 4,2mg
08.03.17 10 Kügelchen 2,8mg zu großer Schritt daher
09.03.17 12 Kügelchen 3,3mg schlimmste Symptome
11.05.17 13 Kügelchen 3,6mg Aufdosiert, da keine Stabilisierung in Sicht war
09.10.17 12 Kügelchen 3,3mg endlich weiter runter, seitdem kaum Symptome
10.10.17 11 Kügelchen 3,4mg (neue Packung mit weniger Kügelchen pro Kapsel)
11.11.17 10 Kügelchen 3,1mg
12.12.17 09 Kügelchen 2,8mg
18.01.18 08 Kügelchen 2,5mg
12.03.18 07 Kügelchen 2,2mg
25.04.18 06 Kügelchen 1,9mg
08.06.18 05 Kügelchen 1,6mg
20.07.18 04 Kügelchen 1,2mg
08.08.18 04 Kügelchen 1,1mg (neues Präperat mit mehr Kügelchen pro Kapsel)
22.08.18.03 Kügelchen 0,8mg
15.10.18 02 Kügelchen 0,5mg
04.12.18 01 Kügelchen 0,3mg
07.02.19 00 Kügelchen 0,0mg
Symptome nach (zu schneller) Reduktion am Morgen extrem und schrecklich: Nervosität, Anspannung, schneller Puls, Angst, Panik, extreme Blähungen, zeitiges Aufwachen, dann Durchfall, manchmal mit Übelkeit bis zum Würgen, teilweise Erbrechen.

Dann Symptome auch ganztägig verteilt: plötzliche Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Gefühl das Gehirn schwitzt und ist warm, Unwirklichkeitsgefühl, vereinzelt Anflug von Panik, Traurigkeit, Weinerlichkeit, Pessimismus, wirre Träume.

Nachmittags ist es oft gut und es gibt auch Symptomfreie Tage, wenn ich dann endlich auf einer Dosis stabilisiert bin.

Immer wieder, auch außerhalb der schlimmen Wellen:
schmerzhafte Nacken- und Rückenverspannungen, ständig Blähungen und täglich Durchfall, selten kurzes aber schmerzhaftes Stechen im rechten Unterbauch, Schwindel, Kopfschmerzen

***Mittlerweile erfolgreich abgesetzt und völlig symptomfrei! Ich fühle mich super ohne Medikamente und besser als je zuvor. *** :party2:
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo zusammen, :)

Jaritt hat erfolgreich Mirtazapin abgesetzt. :party2: Hier ein update 3,5 Monate nach 0:
Guten Abend zusammen,

nach 3, 5 Monate ohne Mirta möchte ich mit meinem kurzen Bericht allen Mirtazapingeschädigten Mut machen, bei einem langsamen Ausschleichen zu bleiben, wie es hier im Forum von den unermüdlichen Helferinnen und Helfer empfohlen wird. :)

Zwar habe ich hin und wieder mit Wellen zu tun, aber die sind mitlerweile in einem Stadium, mit denen ich sehr gut umgehen kann.

Meine unangenehmsten Symptome sind nach dem aufstehen ein leichter Druck im Kopf mit Muskelschwäche. (Pudding in den Beinen/Knie)
Spaziergänge mit meinen drei Hunden werden jetzt nach einer Stunde schwieriger, weil dann der Gang unsicherer wird. :(
Reizhusten tritt seltener auf

Meine behandelnde Ärztin führt das auf die sedierende Wirkung von Mirta zurück. Es wird nach ihrer Meinung bestimmt noch ein Jahr dauern, bis diese Sympthome vergehen. Die Muskeln müssen auch wieder aufgebaut werden und das sollte ich mit leichtem Krafttraining unterstützen.

Mein Schlaf hat sich wieder soweit normaliesiert, dass ich am Folgetag in guter Verfassung bin. :)
Schwindel tritt nicht mehr auf
Blutdruck ist wieder im Normbereich
Augen tränen nicht mehr
Stimme ist wieder normal
Wassereinlagerung ist verschwunden
keine Übelkeit mehr

Über diese Entwicklung bin ich mehr als zufrieden und werde auch weiter an den Symptomen Muskelschwäche arbeiten, bis auch diese wieder ganz ? verschwinden.......

Das ganze habe ich nur mit Unterstützung von den fleißigen Helferrinnen/Helfer hier im Forum erreicht.
Seid alle von mir :group:

Hoffendlich erreiche ich mit meinem Bericht die Betroffenen, die das Mirta ausschleichen, denn es lohnt sich durchzuhalten, auch wenn mal größere Wellen kommen sollten

Ganz liebe Grüße
Jarritt
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo zusammen,

Tamara hat erfolgeich Mirtazapin abgesetzt. :party2:
Hier ihr Bericht 14 Monate nach 0:

Hallo liebe Leser, ich versuche mal mein letztes Jahr zu beschreiben. Also im Februar letzten Jahres war ich bei Null. Bin mit meiner wasserlöslichen Lösung ml für ml runtergegangen. Genau kann ich es gar nicht mehr sagen,teilweise war ich im Kopf sehr benebelt und der Schwindel war mein ständiger Begleiter. Ich hatte teilweise auch Erinnerungslücken. Gliederschmerzen, Stechen in der Brust, Unwohlsein,Sehstörungen, Herzrasen und Panikattacken.Sie kamen und gingen wie sie wollten. Ich ging teilweise so fertig von der Arbeit,wusste manchmal nicht ob ich es nach Hause schaffe. Es war schrecklich und verzweifelnd.Die Ungewissheit war das schlimmste, werde ich jemals wieder ein lebenswertes Leben führen können?War zwei mal im Krankenhaus, weil ich dachte ich bekomme einen Herzinfarkt und jedes mal sagten sie mir,ich bin kerngesund.Es ist nie was ernstes passiert Aber das gute Lebensgefühl kommt gaaaanz langsam wieder,das verspreche ich euch.Habt Geduld und gebt euren Körper die Zeit,die er braucht. Ich bin immer noch nicht ganz die Alte und hoffe es bessert sich noch. Die einen haben beim Absetzen weniger Probleme, die anderen mehr,es kommt darauf an,wie sensibel man ist.Liebe Grüße Tamara
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo zusammen, :)

Juliane hat erfolgreich Duloxetin und Mirtazapin abgesetzt und ist seit 7 Monaten AD frei.
Guten Morgen. Ich habe das Mirtazapin schrittweise langsam runter gefahren. Von 30 mg auf 15 mg, dann auf 7,5 mg ,dann 3,75 mg. habe dann die Tablette noch zerkleinert. Dann habe ich abgesetzt. Aber immer gewartet ,bis ich dachte es ist stabil. Jetzt habe ich noch wenn stress ist manchmal panik. Manchmal wird mein Körper heiß und ich habe starkes Herzklopfen. Habe ein langzeit EKG bekommen. da heißt es, das mein Herz stolpert. Aber das geht vorbei. Ab und zu wird es mir mal komisch und ich denke ich kippe um. dann ist der Blutdruck hoch. Dann lege ich mich in meinen lieblings Sessel und versuche ganz ruhig zu bleiben. Es geht mir langsam immer besser. Inzwischen kann ich auch sechs Stunden durchschlafen. Ich glaube, es braucht geduld und zuspruch und einen festen Willen es zu schaffen. Mein Arzt hat gesagt bei 15 mg absetzen, da passiert nichts. Und wenn doch nehmen wir halt ein anderes Medikament. Das war echt mist und im Stich gelassen. Meine Familie hat mich immer voll unterstützt. Ich hoffe sehr, das ich nie mehr solche Medikamente brauche. Es ist nicht einfach, aber man darf nicht aufgeben. Ich drücke euch allen die Daumen. Wir sollten uns gegenseitig unterstützen so gut es geht. Auch darüber reden. Viel Glück und gebt nicht auf. Liebe Grüße eure juliane
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von Timi88 »

Liebe Leute,

Mehr als 1 Jahr ist es her , dass ich zuletzt einen Beitrag geschrieben habe. Es geht mir gut - klar noch bisschen Symptome habe ich - mal mehr mal weniger , aber es ist viel besser als zu Beginn des Entzuges.

Ich wünsche euch Kraft und bin froh , dass es euch alle gibt 😍

Edit von padma: hier ist der thread von Timmi viewtopic.php?t=13655
Zuletzt geändert von padma am 28.05.2020 22:44, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Edit eingefügt
Februar 2017 - Ende Mai 2017 = 7,5 mg Mirtazapin aufgrund Ängste und Schlaflosigkeit (Diagnose Burnout)
Juni 2017= 0 mg (kalt abgesetzt, laut Psychiater können kleine Dosen abgesetzt werden)
Nach 2 Wochen haben sich dann Absetzsymptome eingeschlichen (Schwindel, Benommenheit, Ängste vor allem Panikattacken, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit)
08.07.2017 - 24.08.2017 = mehrere Dosisschwankungen teilweise bis zu 15mg (wegen Paradoxer Wirkung vor allem Benommenheit und PA sowie starke Ängste , deshalb wieder ausgeschlichen - je niedriger ich gegangen bin, desto besser ging es mir) am Ende bei 0,003 mg ausgeschlichen

seit 25.08.2017 bei 0 mg = daraufhin erneut Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit, Ängste und Unruhe (vor allem morgens), Schlaf ist einigermaßen besser geworden

16.09.2017= 0,006mg
20.11.2017= 0,006mg (Welle mit Unruhe und Schwindel, Schlaf fast normalisiert...Erfolg durch Kurkuma und Omega 3)
11.12.2017=0,006mg (Welle/Fenster)
24.12.2017=0,0000000mg
18:01.2018= Weniger Wellen, mehr Fenster: Super tiefer Schlaf, weniger bis gar keine Kopfschmerzen, Schwindel nur bei Stress und Müdigkeit, gute Konzentrationsfähigkeit, weniger Ängste, weniger Unruhe, ein wenig erschöpft (ES WIRD BESSER)
20.03.= Nun sind es fast 3 Monate nach NULL und ich bin wieder klarer im Kopf - weiterhin Symptome (vor allem Schwindel und Kopfdrehen,,Hirndrehen")
19.04.2018= 4 Monate nach Null...wenig Schlaf und Stress triggern extrem....
18.05.2018= Ich hatte vor 2 Wochen eine Leistenbruch-OP und hatte eine Vollnarkose (Propofol) erhalten...kleiner Rückfall...aber es geht wieder vorwärts...
20.06.2018=Psyche in Ordnung, kaum Beschwerden ABER weiterhin hin und wieder Schwindel und Kopfrausch...an einer HIT liegen.
05.09.2018= Heilung in Sicht (mehr Fenster)
24.01.2019= leichter Schwindel, Psyche ok - Ablenkung ist total wichtig , weiterhin Tinnitus
01.01.2020= Großer Trigger: Pantoprozol nach Sodbrennen (extreme Unruhe, Angst, Schwindel) sofort abgesetzt !
28.05.2020= aktuell Schwindel bei Stress und zu viel Kaffee sowie wenig Schlaf. Besserung seit Anfangsphase spürbar.
19.06.2020= Tinnitus aushaltbar , Angst bessert sich , kopfdruck bessert sich - Schwindel kaum spürbar...Fenster-Wellen-Fenster Wellen ...
07.07.2020= Protrahierter Entzug: Optimismus ist da. Keine Depressionen mehr - mehr Selbstbewusstsein. Sport und Ablenkung tun gut. Zu viel Sport triggert leider :-( Tinnitus weiterhin mit unterschiedlichen Geräuschen, die sich vor allem bei Überforderung bemerkbar machen...
17.11.2020= Wellen 🌊 und Fenster 🪟

✅1 Jahr ADFD Pause ✅ (man vergisst schnell , was man alles durchgemacht hat, wenn die Symptome nachlassen😅)

19.12.2021= Normalität, beruflicher und privater Erfolg. Symptome: kaum bis gar nicht🥰
Jamie
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von Jamie »

Torsten51 hat ein erfreuliches Update auf Null

https://www.adfd.org/austausch/viewtopi ... 97#p369262
Hallo ihr lieben . Wollte mich mal melden . Kurze Info über meinen derzeitigen Zustand . Bin wieder voll auf Arbeit . Jetzt schon die dritte Woche .Abends tut mir immernoch alles weh aber ich komme gut zurecht . Bin froh das es fast wieder so ist wie früher und wollte nochmal allen Mut machen das es doch irgendwann aufhört . Danke nochmal für alles . Bis bald euer Torsten
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von Jamie »

Jana_Ina ist nun 15 Monate auf Null.
Ist noch nicht alles gut, aber sie ist frohen Mutes :party2:

https://www.adfd.org/austausch/viewtopi ... 29#p369170
Und da ist Sie wieder :-)

ich dachte ich melde mich hier mal wieder, ich bin nun bei 15 Monaten nach null und habe leider immer noch Magenschmerzen wie ein Gaul, leider hat sich bei mir die geplante Verhaltenstherapie bis jetzt verzögert, weil ich Sie nicht bei der erst besten Therapeutin machen wollte.
Dann aber war mir das Glück auch mal hold und ich habe jemanden gefunden zu dem ich gleich einen Draht hatte, leider ist die außervertragliche Therapeutin (ohne kassenzulassung) und deswegen hat sich dass jetzt 3(!) Monate rausgezogen, ich hoffe so sehr, dass es hilft ich sag es euch.

Ich denke ich habe unter Antidepressiva einfach verlernt wie man adäquat reagiert... Und alles stresst mich einfach, ich habe eine unfassbar hohe Grundspannung.

Aber es gibt auch positives, alle anderen körperlichen Symptome sind weg, ich leider nur noch unter Magenschmerzen/Sodbrennen/Aufstoßen/Blähungen.

Ich bin frohen Mutes und denke dass die härteste Reise meines Lebens bald ein Ende hat. Ich mache jeden Tag Fortschritte und freue mich darüber.

Ich danke euch allen die ihr mir immer Unterstützung zukommen lasst:-)

Kämpft weiter, irgendwann habt ihr es geschafft


Eure Jana
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo,

hier ein mutmachendes update von Maggie, der nach einem zu schnellen Absetzen von Paroxetin in ein protahiertes Entzugssyndrom geraten ist:
Hi zusammen,
wollte mal wieder von mir hören lassen wie es mir so nach all der Zeit mitlerweile geht.
Vieles hat sich weiterhin verbessert und starke Wellen / Fenster sind fast nicht mehr vorhanden. Alles fühlt sich mehr und mehr "normal" an, wobei es immer noch nicht normal ist.
Brainfog, Derealisation (Mal mehr mal weniger), starkes Rauschen auf den Ohren, starke Muskelzuckungen und das verkaterte Grundgefühl sind nach wie vor ständiger Begleiter.
Hinzu kommt Fatigue der fast immer gegen 15 Uhr einsetzt, ca 1-2 Stunden bleibt und dann wieder verschwindet.
Meine Stimmung ist um ein vielfaches besser geworden und starke depressive Wellen kommen nicht mehr vor, was alles andere so viel einfacher zu ertragen lässt. Auch kann ich wieder 1-2 Bier / Wein trinken ohne das es alles viel schlimmer macht, wodurch mein Soziales Leben so langsam wieder Form annimt. Geht jetzt nicht nur um den Alkohol, sondern auch länger als 22 Uhr wach bleiben etc. .
Mein Schlaf ist und war ja nie ein großes Problem während des Entzugs, allerdings hören die nächtlichen Halluzinationen einfach nicht auf.
Habe bei Surviving Antidepressents gelesen, dass es sich um Hypnagoge Halluzinationen handelt und laut Google trifft das auch ziemlich genau auf mich zu.

Das ist so der Stand der Dinge bei mir und ich bin endlich, nach 3 1/2 Jahren auf einem "gefühlten" Weg der Besserung.
Lg
Maggie
viewtopic.php?p=371889#p371889
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von Straycat »

Hallo,

ein Mut machender Bericht von Torsten51, der nun seit etwas mehr als 10 Monaten Opipramol abgesetzt hat:
Torsten51 hat geschrieben: 14.08.2020 18:49 Mir selber geht es wieder gut . War eine schwere Zeit und langsam kommen alle Muskeln zurück . Laufe jeden Tag auf Arbeit zwischen 8 u 14 tausend Schritte . Ich hoffe das jeder der meinen Thread verfolgt und selbst betroffen ist , nie aufgibt und kämpft . Es wird irgendwann besser und ihr schafft das . Seid stark , lasst euch nicht unter kriegen und kämpft . 4 Wochen opipramol haben mich fast ein Jahr meines Lebens gekostet . Vertraut den Menschen hier die Erfahrung mo AD oder ähnlichem haben . Sie wissen wovon sie erzählen . Es wird wieder besser . Verrennt euch nicht in irgendwelche Krankheiten , habt Geduld mit euch . Versucht nicht zu viel . Am Ende spielt die Zeit für euch und euer Körper wird heilen . Als die erste fast Diagnose mit dem Verdacht auf ALS im Raum stand hatte ich selbstmord Gedanken . Jetzt im Nachhinein wo mein Gehirn wieder funktioniert , denke ich das das letzte Jahr wie ein Horrorfilm war. Bzw ein schlechter Traum . Bitte gebt nie auf und Streicht die schlimmen Gedanken aus euren Köpfen . Es wird besser und versprech ich euch . Haltet durch . Ich danke allen die für mich da waren in der schweren Zeit . Philine , Anna , Maus ... usw. Ihr seid klasse und echt ne Bank . Hab euch alle lieb und nicht vergessen . Bis bald euer Torsten .❤️❤️😘😘😘
Info: Signatur abgekoppelt
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von padma »

hallo,
Lilalilli hat Venlafaxin und Trazodon (und Alprazolam) abgesetzt:
Hallo.

Ich möchte hier nur kurz ein Update schreiben. Ich bin seit 4 Wochen auf 0 und es geht mir gut.

Ich hatte keine grossen Probleme das Venla abzusetzen, ich hab immer nach Gefuehl reduziert. Gedauert hat es knapp 2 Jahre.

Ich möchte allen Mut zusprechen, ich bin froh das ich mich vorab gut informiert habe und langsam gemacht habe. Ich weiss das auch Monate nach 0 noch was kommen könnte, aber ich nehme an da das entziehen schon so gut ging wird das schon klappen.

Ich bin unendlich froh das nun alle 3 Medis weg sind und wünsche allen hier ein gutes Gelingen.

Liebe Grüße
viewtopic.php?p=377944#p377944
Fluoxetin nach über 10 jähriger Einnahme zur Schmerztherapie abgesetzt
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Was finde ich wo im Forum

Das neue Forum "PsyAb" (von Psychopharmaka absetzen) hat nun auch für neue Teilnehmer eröffnet: www.psyab.net
Hier findet ihr die wichtigen ersten Informationen für neue Teilnehmer



Hinweis:
Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von Straycat »

Leya :) hat erfolgreich Venlafaxin abgesetzt:
Leya hat geschrieben: 19.09.2020 10:31 Halli hallo :hug:

Ich bin ganz zufällig wieder auf meinen Account in diesem Forum gestoßen und dachte mir, dass ich ja mal meine Posts lesen könnte. :D

Und da habe ich gemerkt, dass ich mich nie nochmal gemeldet habe, ob alles gut gegangen ist.
Das hole ich jetzt mal nach, auch wenn ich hier nicht viel geschrieben habe und mich demnach auch niemand kennen wird.
Aber vielleicht ist es ja für andere schön, zu sehen, wie sehr einem dieses forum helfen kann.
Das hat es nämlich. Ich habe das venlafaxin erfolgreich abgesetzt, wie ich es geplant hatte. Das ist jetzt 6 Jahre her. Ich habe immer mal Probleme mit Unruhe und Nervosität, aber daran habe ich mich gewöhnt und gerate nur sehr selten noch mal in die Situation, dass ich leicht panisch werde.
Mittlerweile bin ich verheiratet und nächstes Jahr geht es an die Familienplanung. <3
Ich bin daher echt froh, damals dieses Forum gefunden zu haben.

Ich wünsche allen, dass es ihn gut geht oder es zumindest besser wird. :group:

So. Das wollte ich mir mal kurz da lassen. :party2:
Meine Geschichte und mein Absetzweg:
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Re: Antidepressiva absetzen - Erfolgsgeschichten Sammelthread

Beitrag von padma »

Sommersprosse :) hat es nach 35 Jahre AD Einnahme, nun geschafft Venlafaxin abzusetzen und ist AD frei. :party2:
Sommersprosse hat geschrieben: 15.10.2020 20:07 Ein liebes "Hallo" :) in die :pillowtalk:

erschreckend :o wie schnell die Zeit vergangen ist, ein Jahr ist mein letzter Beitrag her.

Zeit für Veränderungen standen an. Nach einem sehr traumatisierendem Ereignis (Eigentum abgebrannt), kurzer Klinikaufenthalt,
freiwilliger Neueindosierung von Venlafaxin, kurz vor meinem Ziel der Reduzierung von 225mg AD, wollte ich mir einen Wunsch / Lebenstraum
(leben am Meer) erfüllen. Nach gut 1-jähriger Planung / Vorbereitungszeit ist dieser nun Realität geworden.
Vor ein paar Wochen haben wir, mein Ehemann und Hundi Deutschland verlassen und Leben 3 Min. vom Meer entfernt.

Seit 15. August 2020 bin ich AD -frei, ohne NW :)

Wer mich hier von meinen Beiträgen her kennt, weiß wie wichtig mir Ziele im Leben sind.

Auch mit einer psychischen Erkrankung, gerade hier ist es meines Erachtens sehr wichtig, sich Ziele zu setzen bzw. zu haben.
Manchmal stellen sich Hindernisse ein - der Weg geht in eine andere Richtung. Dennoch ist es möglich sein Ziel zu erreichen !!

Als ich dieses Forum für mich fand und las, wie lange so eine Reduzierung dauern würde, war ich zunächst einmal sprachlos!
Oje...so lange !!! Gut...dachte ich mir...das schaffst du !! Nie stand die Reduzierung im Mittelpunkt meines Lebensablaufs - ich lebte MIT ihr,
nicht die Reduzierung mit mir.

Ich wünsche ALLEN die ihre Reduzierung gerade angefangen haben oder mitten im Reduzierungsprozess stehen, nicht die Geduld zu verlieren.
Bitte gebt nicht auf !!! Es fühlt sich sehr gut an ohne AD.

Möge euch die Kraft gegeben sein die ihr gerade braucht...ich wünsche euch viel, viel Mut euer Ziel zu erreichen.

Ganz liebe Grüße aus Sweti Vlas kommen von der Sommersprosse (n) :schnecke:
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