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Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Sammlung von Erfahrungsberichten mit Psychopharmaka.
Sonnenscheindauer
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Sonnenscheindauer »

Hallo Lukas
Im Moment in einer tiefen Sinnkrise steckend und mit Blockaden kämpfend und beim Abbau von Temesta nicht weiterkommend liest sich Dein Bericht wie Labsal für meine Seele. Du erzählst so offen, wie schlimm es war und dann wie schön das Leben sein kann, wenn man es geschafft hat, aus dem Kreislauf von Betäubung/Schwächung durch Medikamente und dadurch immer stärker an die Substanz gebunden werden, auszubrechen, aufzutauchen ins Licht, in die Wärme, an die frische Luft, ins Leben, ins Sein, in die Gefühle. Wunderschön. Hoffnungspendend. Kraftspendend. Ich danke Dir. Und möchte jedem Deine Worte zukommen lassen, der noch im Dunkeln gefangen ist...
Liebe Grüsse
Sonnenscheindauer.
Meine Situation:
Erschöpfung nach Grippe mit starken Brustschmerzen mit Unruhe/Schwäche/Schlafprobleme > Verordnung von 1-3 Temesta 1 mg pro Tag in Reserve durch Psychotherapeut 2006
Abhängigkeit erkannt bei täglicher Einnahme von 2 mg nach ca. 6 Monaten
Mehrere drastische Absetzversuche in 2007 und 2008 (ganz weglassen, 0,5 mg weise in 7 Tagen) ohne Erfolg
Einnahme 2 mg bis 2016, also während 10 Jahren ohne Dosisänderungen
April 2016 Beginn mit Absetzen 1,25 mg weise bis auf 0,75 mg April 2017, diese ersten Schritte gehen mit zwar vielen Symptomen aber recht gut
Oktober 2017 nach einem schönen Sommer mit wenig Symptomen und gutem Allgemeinzustand Entscheid, 0,25 mg Temesta in einmal abzusetzen in den Ferien: Schwerste Phase seit je mit neu Sirren im Kopf, Brennen im Mund, trockener Zunge, Brennen auf der Haut überall, ich halte eine Woche durch und dann muss ich arbeiten gehen und gehe einen Schritt um 0,125 zurück. Die Symptome aber bleiben stark > nach 4 Wochen erneut Reduktion um 0,125 mit starken Symptomen. Die neuen Symptome seither bleibend...
Seither Stillstand auf 0,5, schwere Unruhe, generell unbestimmt seelisch leidend, ängstlich, mehrere Absetzversuche von weiteren 1,25 mg seither gescheitert
Offene Reise
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Offene Reise »

Hallo Sonnenscheindauer,

vielen Dank für die lieben Worte! Ich wünsche dir vom Herzen alles Gute!

Liebe Grüße

Lukas
Meine Erfahrungsberichte
1. Jahr nach dem Absetzen geschafft!
2. Jahr danach
3. Jahr ohne Meds
4. Jahr nach Null
Update für 2020: Meine drei wichtigsten Lektionen aus dem 5. Jahr

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Feature im SWR2: mein Bericht zwei Jahre nach dem Absetzen jetzt zum nachhören

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Drei Jahre nach dem Absetzen (Update)

Beitrag von Offene Reise »

Hallo ihr Lieben,

es ist wieder ein Jahr rum seit meinem letzten Update. Und es ist wieder einiges passiert, so dass es einiges zu erzählen gibt...

Bei Fragen einfach fragen! Freue mich aber auch einfach so über Feedback, vorallem, wenn ihr euch in meinen Erlebnissen wiederfindet!

LG

Lukas



Update - drei Jahre nach dem Absetzen: Entwicklungen, über die ich mich freue


Ein Krisenjahr geht zu Ende

Mittlerweile schaffe ich es ganz gut, meinen Schmerz nicht mehr auszublenden, sondern mich zu meiner Frau zu kuscheln, mich auf mein Herz zu fokussieren und den Tränen freien Lauf zu lassen. Der Schmerz löst sich dabei etwas auf und der Tag kann ungestört weitergehen.

Das ist mir im letzten Jahr so gar nicht gelungen, so dass es zu einem waschechten Ätz-Jahr wurde. Beim letzten Update hatte ich den Eindruck, die düstere Phase von damals hinter mich gebracht zu haben, vielleicht erinnert ihr euch ja. Das hat so aber nicht ganz hingehauen - kam raus, es war wohl eher die Ruhe vor dem Sturm.

Und der ging so: die meiste Zeit habe ich mich innerlich abgekapselt und konnte dadurch meiner Partnerin emotional oft nicht zur Seite stehen, wenn sie es brauchte. Aus meiner persönlichen Krise wurde eine Ehekrise, in der wir uns teilweise fremd wurden. Ein nur schwer zu verdauender Bruch mit dem, was uns die ersten Jahre als Paar ausgemacht hat: aus dem „wir sind ein Team“ wurde ein verworrenes Gegeneinander. Ich kam mir manchmal vor wie ein hoffnungsloser Fall, der nicht weiß wie ihm gespielt wird. Was ist mit mir los? Warum stoße ich die Menschen um mich herum derart von mir?

Dass ich mich über lange Zeiten zu einem zynischen Arschloch gewandelt hatte, wurde mir auf halber Strecke bewusst. Auch, dass meine Launen und Stimmungsschwankungen meiner Partnerin arg zusetzen.

„Du bist nur noch ein Schatten deiner Selbst.“, meinte sie einmal, und wollte damit ihrer Verzweiflung Ausdruck verleihen. Ich fühlte mich oft innerlich zerrissen und empfand mich als Schwachmaat, wollte ich doch unbedingt ein guter Lebenspartner sein.

Aber wie mit dem Anti-Sein aufhören?

Als Vater kam ich nach wie vor recht gut klar; nur, wie kann ich wieder der werden, in den sich meine Frau vor fünf Jahren verliebt hatte? Wir befanden uns in einem Teufelskreislauf, an dessen Ende wir immer wieder über eine Beziehungspause nachdachten - von meinen drängenden suizidalen Bedürfnissen ganz zu schweigen.

Was ich damals nicht wusste: mit diesen Krisen bekam ich langsam und unmerklich einen Zugang zu mir. Und damit eine Antwort auf die Frage, warum ich auf meiner Rolle nicht klarkam.


Antworten auf die Fragen „wer und was bin ich?“

Dieses Identitäts-Thema hat mich viel beschäftigt. Ich meine, woraus besteht meine Psyche eigentlich konkret? Und in welchem Verhältnis steht sie zum Körper?

Dabei interessieren mich theoretische Überlegungen eher weniger, ich möchte es direkt erfahren - indem ich in mich hineinschaue und das zu Gesicht bekomme, was ist. Also meiner Wahrheit und meiner inneren Realität auf die Spur komme. Und diese führte mich in eine (innere) Welt, wie sie zum Beispiel im Ayurveda und der Chakrenlehre beschrieben wird. Am Ende stand für mich fest: hinter meiner psychischen Not steht vor allem eine spirituelle Krise, in der es darum geht, mit meinem inneren Kern in Kontakt zu sein.


Gut unterwegs mit meinen Stimmen

Inzwischen kann ich sagen: zu meinem inneren Kern gehören Stimmen - ich höre Stimmen! :D Wobei ich sie auch sehen kann, weil sie verschiedene Farben, Formen und Charaktere annehmen. Dazu kommt noch, dass ich eine synästhetische Wahrnehmung habe, was mir erst vor ein paar Monaten bewusst wurde.

Manche Synästhetiker nehmen zum Beispiel Zahlen farbig wahr oder können Worte schmecken.
In meinem Fall heißt Synästhesie: meine Gefühle haben Formen und eine Persönlichkeit, geben Geräusche von sich oder erzeugen Farben. Zu den unsichtbaren Geschmäckern wie salzig oder bitter entdecke ich nach und nach weitere, die ich ebenfalls sehen kann. Es ist nur schwer zu beschreiben, aber ein richtig gutes Brot schmeckt für mich nicht nur nach Dinkel und Sesamkernen, sondern glüht auch auf gewisse Weise golden. Und Berührungen in meinem Gesicht erzeugen ein wohliges Brummen bzw. katzenähnliches Schnurren im Kopf. Ob sich diese Tiere ähnlich fühlen, wenn sie so gemütlich vibrieren?

Da wären noch andere synästhetische Eindrücke bei mir, aber ich möchte an dieser Stelle auf einen bestimmten Punkt hinaus: Einiges von dem begleitet mich schon mein Leben lang, ohne dass ich etwas von Synästhesie gewusst hatte. Dass meine Gefühle aber zum Beispiel einen Charakter besitzen, ist erst nach der Traumabearbeitung und dem Medikamentenabsetzen zum Vorschein gekommen. Denn ich war vom Trauma offenbar ähnlich betäubt wie von den Psychopharmaka und konnte meine Gefühle kaum wahrnehmen.

Warum meine synästhetischen Eindrücke so wichtig sind

Doch genau hier liegt der Hund begraben: ich komme erst dann gut mit meinen Emotionen klar, wenn ich ihre synästhetischen Ausdrucksformen wahrnehme. Je intensiver ich das mache, je eindrücklicher die visuellen und akustischen Eindrücke sich entfalten dürfen, umso gründlicher ebben die Gefühle ab. Ich muss manchmal einigen Mut aufbringen, um die volle Bandbreite davon erleben zu können. In der Regel empfinde ich meine synästhetischen Wahrnehmungen aber als ästhetisch und genieße es dann, in ihnen zu leben.

Ein toller Effekt davon ist, dass ich Gefühle nun oft simultan verarbeiten kann. Ich höre zum Beispiel jemanden aufmerksam zu und schaue mir dabei das visuelle Geschehen an, das dabei entsteht und nur ich sehen kann.

Dasselbe Prinzip gilt auch für meine Stimmen. Solange sie von mir unbeachtet bleiben, haben sie einen enormen Einfluss auf mich und verursachen oft viel Leid. Hier hilft mir am meisten, sie achtsam wahrzunehmen und ihnen ohne Wertung zuzuhören. Manchmal keine einfache Aufgabe, aber es lohnt sich oft. Denn dadurch kann ich mich gut von ihnen lösen und bleibe der Herr im Haus.

Es ist wie in der Beziehung zu Menschen. Sie gelingt mir am besten, wenn ich mein Gegenüber nicht verändern will, sondern aus echtem Interesse in ihr Leben schaue.

Seitdem ich offen für meine Stimmen und meine synästhetischen Eindrücke bin, kann ich also "wesensgerecht" mit meinen Gefühlen umgehen, die eben auch in Form von Stimmen auftauchen können. Und so komme ich auch viel besser klar, gerade mit schmerzhaften Emotionen. Besonders freue ich mich über die Auswirkung von alldem auf unsere Ehe. Wir haben uns inzwischen von den Strapazen erholt und befinden uns wieder in ruhiges Fahrwasser.

Man könnte meinen, je mehr ich meine "verrückte" Seite annehme, desto funktionaler werde ich... :P

Die Vielfalt menschlicher Wahrnehmung ist wirklich faszinierend. Und vielleicht geht es anderen, die im Leben bisher auch nicht gut klargekommen sind, ähnlich wie mir – sie haben ihre ureigene Art der Wahrnehmung noch nicht entdeckt und brauchen noch etwas Zeit, um dahinter zu kommen.




Meine Bilanz drei Jahre nach dem Absetzen

Mich bewegt das bis heute immer wieder, über sieben Jahre Medikamente eingenommen zu haben. Irgendwie fühle ich mich dem Thema nach wie vor verbunden. Warum habe ich damit überhaupt begonnen? Muss ich es bereuen, sie genommen zu haben? Oder sie abgesetzt zu haben? Welche Unterschiede sehe ich mittlerweile zwischen meinem Leben mit und ohne den Substanzen?

Zusammenfassend bin ich recht glücklich mit meiner Drei-Jahres-Bilanz: Die positiven Entwicklungen aus den ersten beiden Erfahrungsberichten sind weitergegangen. Mit einigen Auf und Abs, aber doch ganz klar erkennbar.

Rückblickend betrachtet sehe ich zwar nicht mehr eine gesundheitliche Begründung für meine damalige Medikamenteneinnahme, habe aber meinen Frieden damit gefunden. Aus meiner jetzigen Sicht gehören die Substanzen nämlich zu meinem Lebensweg dazu, sie haben biographisch und kulturell gesehen Sinn gemacht.

Heute würde ich Medikamente aber als kontraproduktiv empfinden, da ich ja darauf angewiesen bin, meine Gefühle und Stimmen deutlich wahrzunehmen, um überhaupt gut klarkommen zu können.

Und sie würden mir auch bei meiner weiteren körperlichen Gesundung in die Quere kommen, denn es gibt offenbar noch einiges zu tun, um meiner Leber auf die Sprünge zu helfen und zum Beispiel Entzündungsprozessen beizukommen.




Was mich noch erwartet

Es ist noch lange nicht alles gut. Was jahrelang in mir eingeschlossen war, wird mich noch länger begleiten und immer wieder beschäftigen. Mittlerweile möchte ich aber nicht mehr auf den Tag warten, an dem ich mit meinen seelischen Altlasten durch bin, um glücklich zu sein.

Nach und nach mache ich auch die Erfahrung, dass ich trotzdem zufrieden sein kann und trotz allem Lebensglück empfinden kann. Das gelingt mir auch immer besser, seitdem ich einen guten Draht zu mir gefunden habe. So beginne ich wieder mit Zuversicht nach vorne zu schauen und bin gespannt auf das, was da kommen mag.
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1. Jahr nach dem Absetzen geschafft!
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Offene Reise »

Hallo zusammen,

als kleiner Nachtrag - mir ist aufgefallen, dass ich am Anfang etwas geschrieben habe, das ich ergänzen möchte:
Mittlerweile schaffe ich es ganz gut, meinen Schmerz nicht mehr auszublenden, sondern mich zu meiner Frau zu kuscheln, mich auf mein Herz zu fokussieren und den Tränen freien Lauf zu lassen. Der Schmerz löst sich dabei etwas auf und der Tag kann ungestört weitergehen.

Das ist mir im letzten Jahr so gar nicht gelungen, so dass es zu einem waschechten Ätz-Jahr wurde.
Damit meine ich, dass es mir im Alltag schwer gefallen ist, mich auf schmerzhafte Gefühle einzulassen - ich bin in besonders schlimmen Krisensituationen extra in die Natur gegangen, um dort Trost und Halt zu finden. Das hat mir geholfen, die Gefühle auszuhalten und zu durchleben, wodurch eine Entwicklung möglich wurde.

Mittlerweile kann ich ganz gut im Alltag schwierige Gefühle handeln, so dass ich viel besser klarkomme.

LG

Lukas
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von LenaLena »

Lieber Lukas,

danke für deinen 3. Erfahrungsbericht! So eine Reise über einen langen Zeitraum zu lesen, finde ich sehr wertvoll!

Lustig, bei ein paar Punkten und besonders bei den Stimmen dachte ich sofort: Er ist Synästhetiker! Und du schriebst es dann ja auch :) Diese Form der Wahrnehmung ist viel zu wenig bekannt, ich möchte nicht wissen, wie viele sie mit einer Störung verwechseln :(
Ich selbst bin durch meine Hochsensibilität darauf gekommen, dass ich auch Synästhesien habe (allerdings sehr kleine, marginale), da beides häufig zusammenhängt.
Und auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass Medikamente diese feinen Wahrnehmungskanäle, die ich nun mal im Charakter angelegt habe und die zu mir gehören, komplett zubetoniert haben. Ich merke diesen Unterschied erst jetzt wieder, wo ich frei von den AD bin.

Dir weiterhin alles Gute! :)
Lena
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Zu rasches Reduzieren (nur 5 Monate) nach Langzeiteinnahme, seitdem PWS (PROTRAHIERTES ENTZUGSSYNDROM) seit August 2017

Mein Thread: http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?t=14041
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Offene Reise »

Liebe Lena,

ja, seit ich meine Art der Wahrnehmung entdeckt habe, bin ich ganz fasziniert von unserer mentalen Vielfalt. Ich freue mich jedes Mal, wenn ein neuer Wahrnehmungsbereich sich öffnet, weil ich dadurch mehr Macht und Kontrolle bekomme. Zuletzt habe ich zum ersten Mal meine Angst gesehen und bin vom Hocker gefallen, wie ich von Ängsten gerüttelt bin. Bis dahin dachte ich immer: Ängste sind was für andere, ich habe keine. :D

Also, wenn ich so drüber nachdenke, fällt mir dann auf, wie mein Leben ziemlich von Angst geprägt war und immer noch ist... :lol:
Ein wichtiger Meilenstein!

LG

Lukas
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Offene Reise »

oh, und danke, dir auch alles Gute, Lena! :)

LG

Lukas
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Markus 77 »

Super Bericht Danke
Seit 1.2 mirtazapin 15mg ca. 14tage ausgeschlichen. Psychische Krise: 25.2 .14 15mg mirtazapin ca. 15Tage u. 15 Tage 7,5 mg u.ausgeschlichen. ( schlief 15 Std. Damit)Seit.25.2 citalopram 10mg ( 65 Tage)umstieg am 5.4 30mg Duloxetin 14 Tage .. Dann Null( Grund:heftige kopfschmerzen,Augendruck , blutdruckkrise) seit. 15.5 Probleme mit starker Ermüdung/ tagesschläfrigkeit / war vorher nie/starker Erschöpfung/ am 1.6 2tage escitalopram 5mg ( starke Kopfschmerzen)26.6.14 in psychiatrischer Klinik mirtazapin 15mg u. 75mg bupropion . 2 Tage mit 150mg ... 75 mg zurückdosiert ( bekam bei 150mg blutdruckkrise zittrige Hände, übelkeit , Schwindel) ....Derzeitige Medikamente seit ca.seit ca.18.7:6,5m mirtazapin 7.8 ca 5mg Mitra. 2-3 mg Mirta seit 20.8..Seit 30.8 ..Seit 20.10 ca.6,5 mirtazapin seit 3. 11 15mg mirtazapin seit. 7.11 ca.12mg mirta weil 15 mg nicht benötigt!! 11mg Mirtazapin seit 21.11.13 13mg 2.12 .13 seit 18.1 Temsta 4,5mg reduziert auf null seit 22.2. 15 .! seit 20.2 15mg Mirtazapin seit 10.3.15 20mg stabil 18mg seit 15.4 .2015 seit 20.5 auf 16,5 mg schlaf 8 Std. Past 22.6 15,5 mg Versuch
....seit 14.7 . 14,5 mg mirtazapin seit 8.7.15 abilify 5mg abilify seit 18.7 2,5 mg mirta zapin seit 18.7 14mg , 13 mg mirta seit 11.8 12,5 mirtazapin seit 22.8 seit 3.9 12mg , seit 20.9 11mg ,seit 8.10.
...10 mg mirtazapin rezed. Depressionen .seit 1.10.15 9 mg 1.12.15 8 mg mirtazapin und seit 15.11 5 mg abilify schlaf ca.7-8 std . absetzerscheinung :erschöpfung (körperlich ,nervliche) erbrechen , übelkeit ...... ...7mg mirtazapin seit 25.12. 30.1......6,5mg mirtazpin 6 mg seit 29.2.16 .....19.3 5,5 mg
abilify 4,75mg ...!! abilify 5 mg 19.3 3.4.16 Umstieg wasserlösmethode 35ml ergibt 5,25
mg Mirtazapin 33ml ( 5 mg Mirtazapin ) 8.4. 16......30 ml ,( 4,5 mg ) 17.4 .16... 4mg ( 27ml ) 9.5 .16 .....31.5.16 ...3,5 mg ( 35 ml ) 24.6.16 3 mg ( 30ml ) 16.7
(26 ml ) 2,6 mg 18. 7 . 2,7 mg ( 27 ml ) 14 .8 ( 24 ml .. 2,4 mg 11.9.16 21 ml 2,1 mg ... 2 mg seit 25.9. 1,8 ml ( 1,8 mg ) seit 10.10 1,5 mg seit 5.11.16 ...1,2mg seit 30.11. (12ml ) .. 1mg ( 10ml ) 28.12.16....22.1 .17 ...0,8 mg .0,7 mg seit ...8.2.. 0,6 mg seit 18.2 ...0,5 mg 24.2 ..0,4mg ...3.3.17 0,3 mg 17.3 seit . 25.3 abgesetzt .....wieder eindosiert mit 0,2 mg ...ab 1.4.17....abgesetzt 27.4 .17 mit 0,15 mg Mirtazapin abgesetzt ...!!schlaf past 6-9 std.....seit 6.6.17 .........4 mg abilify 3,5 mg Abilify ....seit 29.6....21.7.. ..3mg. 2,6 mg ...seit 21.8 .....21.9.. 2,1 mg ...21.10...1,8 mg 21.11 1,4 mg .....21.12. .....1,00 mg .... 22.1 0,7 mg ....22.2 ... 0,4 mg abgesetzt
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Update: 4 Jahre danach

Beitrag von Offene Reise »

Hey ihr Lieben,

inzwischen ist wieder ein Jahr rum (insgesamt sind es schon vier Jahre ganz ohne Medikamente). Im letzten Jahr hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, erwachsen geworden zu sein, was viel in Bewegung brachte…

Hier also ein Update zum vierten Jahr nach dem Absetzen. Freue mich wie immer über Feedback (bei Fragen einfach fragen) und wünsche euch viele interessante und hilfreiche Eindrücke! :)

Alles Liebe

Lukas




Update: 4 Jahre danach – was gut lief

Körperliche Gesundung vorangebracht

Chronische Entzündungen weiter gelöst…

Hier ist einiges passiert. Einige der spürbaren Entzündungsherde sind in den letzten Monaten so ziemlich verschwunden. Die in meinem Gehirn und die in gewissen Gelenken zum Beispiel. Das merke ich einmal daran, dass sich diese Regionen nicht mehr schmerzen. Und zum anderen hat meine Performance Sprünge gemacht. Ich kann mir Dinge mühelos merken, weiß auch noch, was so im letzten Sommer los war und laufe mir nicht mehr die Gelenke auf Arbeit wund (das Tempo ist aber das gleiche geblieben).

Ich führe das vor allem auf eine passende Ernährung zurück, aber das CBD-Öl hat da sicher auch eine wichtige Rolle gespielt (es stärkt das Endocannabinoid-System unseres Körpers).


Fortschritte in der Entgiftung…

Wenn sich meine Blase überraschend meldet und ich alles stehen und liegen lasse, um zur Toilette zu kommen, ist klar: mein Körper schmeißt mal wieder Gifte raus. Überhaupt regelt er bei mir einiges über das Urinieren, wenn ich so an früher denke. Also noch zu Medikamenten-Zeiten. Aber Probleme dieser Kategorie habe ich ja schon im ersten Erfahrungsbericht anschaulich beschrieben. Die sind zum Glück schon lange passé, daher zurück zum eigentlichen Punkt:

Meine Entgiftungsorgane arbeiten nach langer Zeit der Überforderung (eben durch Medikamente und einem nicht gerade förderlichen Ernährungsstils) wieder ordentlich. Dass ich die letzten Jahre so Vieles in meinem Leben umgestellt habe trägt jetzt endlich Früchte. Wohlverdient würde ich sagen. 😊


Zähne sichtbar remineralisiert…

Mein Ernährungszustand lässt sich gut an meinen Zähnen ablesen, denke ich. Was vor einem Jahr noch etwas durchsichtig war, ist jetzt wieder gut aufgefüllt mit Mineralien, sprich, man hat nicht mehr das Gefühl, durch die unteren Ränder der Schneidezähne sehen zu können (ist auch besser so, meine Zunge ist nach wie vor in Erholung begriffen – mehr dazu im ersten Erfahrungsbericht). 😉

Das wichtigste Helferlein hierfür ist das Wasser. Wir sind vor einiger Zeit auf gefiltertes Leitungswasser umgestiegen: schmeckt besser und ist gut mit Mineralien angefüllt (durch ein Filtersystem mit natürlichen Prozessen).


Sprünge in meiner seelischen Entwicklung

Loslösung aus emotionalem Missbrauch...

Dieser Schritt gehört zu den wichtigsten Meilensteinen bei mir. Rückblickend wird mir immer klarer, was für ein Hemmschuh unverarbeiteter Missbrauch sein kann. Und auch, dass hinter den Schmerzen Gold steckt, wenn man sich auf diesen Aufräumprozess einlässt.

Genauer gesagt war es Gaslighting, durch das ich wie gelähmt durch's Leben stiefelte, zumindestens im Innern.
Gaslighting ist eine Form des emotionalen Missbrauchs, in dem die Selbstwahrnehmung manipuliert wird, um den anderen zu verunsichern und orientierungslos zu machen, was echt tiefgreifende Folgen nach sich ziehen kann. Im Nachhinein kann ich mir damit so manche seelische Krise erklären…

Wer mehr darüber erfahren möchte, findet auf Wikipedia einen gut gemachten Artikel dazu.


Vertiefung meiner Identität…

In den letzten Monaten drehte sich viel darum, Konditionierungen abzulegen und mehr zu meiner wahren Natur zu finden, sozusagen in die Wildnis in mir zurück zu gehen und mich so zu sehen, wie ich bin. Und mittlerweile kann ich sagen, dass aus diesem Prozess viel Selbstliebe und Leichtigkeit entstanden sind.

Die dicken Filterschichten aus seelischen Altlasten abzutragen und zu den Schmerzen dahinter zu kommen, war also ein wichtiger Drehpunkt für diesen Prozess, “...denn dann kannst Du jemanden kennenlernen, den Du bisher vielleicht noch nicht getroffen hattest - Dich selbst!“, wie es so schön im Alexandra House Blog heißt.
Unterstützung bei all dem hatte und habe ich durch meine wunderbare Frau und durch Meditationen (Deepak Chopra, Mady Morrison).



Was im nächsten Jahr ansteht

Körperlich verläuft die Gesundung um einiges langsamer, als ich es mir vor vier Jahren vorgestellt hatte. Doch so ist es nun einmal, wenn man sich zu slow Detox entschieden hat und sich Zeit für die Prozesse nimmt. So ist mein Zucker- und Hormonhaushalt noch etwas durcheinander, was ich an verschiedenen Problemen rund ums Essen und Fitness bemerke. Auch bin ich immer noch nicht zu einer Art „Darmsanierung“ gekommen – einmal hat das Geld bisher nicht gereicht und zum anderen möchte ich es eben achtsam angehen. Was sich lange aufgebaut hat, braucht entsprechend Zeit, um sich wieder abzubauen.



Meine Bilanz zum vierten Jahr danach

Inzwischen habe ich mein Kapitel mit den Medikamenten (und dem konventionellem Hilfssystem) gefühlt geschlossen. Das alles kommt mir sehr weit weg vor. Ein bisschen wie aus einem anderen Leben.

Was ich aus dem besagten Missbrauch vor allem mitgenommen hatte war ein bestimmter Satz – ich darf nicht.
Nicht sein, nicht lieben, nicht genießen. Das loszulassen und mich für das Leben zu öffnen hat mich erwachsen werden lassen. Ich darf geschickt sein im Leben, Dinge schnell erledigen, mit dem was ich mache erfolgreich sein. Und diesen inneren Wandel sieht man auch immer mehr im Außen…

Zum Beispiel konnten wir uns nun ganz vom Jobcenter befreien (wir hatten aufgestockt) und genießen den Aufwind, den dieser Schritt mit sich brachte.

Es war also ein gutes Jahr, in dem ich das wurde, was ich bin und dadurch immer mehr in den Fluss des Lebens komme.

So, das war erstmal alles von mir. :) Ich wünsche allen, die noch mittendrin stecken, viel Kraft und Hoffnung für den weiteren Weg, ihr schafft das! :fly:
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Offene Reise »

Hey TurkeyCold,

danke dir für das Feedback!
Bin 36. Das gemeinsame Geschäft war ein Dorfladen, der ist aber wieder zu. Wir sind gerade beide in Festanstellung und bereiten die nächste Selbstständigkeit vor...

LG

Lukas
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Offene Reise »

Hey TurkeyCold,

danke für die vielen Tips!

Das sehe ich auch so - es ist echt wichtig die Basics wie Lebensführung und Ernährung für sich zu klären. Ich selbst richte mich ziemlich nach dem Ayurveda und langsam auch nach der Traditionellen Chinesischen Medizin. Entsprechend möchte ich aus ihrem Spektrum Reinigungspraktiken anzuwenden. Finde aber auch die Darmkur von Axt-Gadermann interessant, muss aber davor noch einiges an Alltagsstress aus dem Leben bekommen.

Liebe Grüße und dir auch alles Gute!

Lukas
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1. Jahr nach dem Absetzen geschafft!
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Maimayy
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Maimayy »

Hallo

Mir ist das gleiche genauso ergangen wie dir.

Nur...
Das ich "angeblich" zurück gefallen bin
Und wieder in die Klinik hoch musste.
Ich bin zwar wieder draußen und schlich es bis auf
5mg runter aber ich bekomme nicht viel Unterstützung.

mein Freund und meine Familie meinten
Ich solle die Medikamente weiter nehmen.

Dabei fehlt meine Intelligenz und fühle mich
Wie ein zombie.
Wie es dir auch ergangen ist.
Und ich habe 40 kg zugenommen.

Nehme olanzapin und hoffe
Das ich beim nächsten Mal absetzen kann.

Mfg maimay
Momentan 5mg Olanzapin
Nebenwirkungen..

Unwohl sein
Müdigkeit
Gerringer Appetit
Konzentrationstörung
Lichtempfindlichkeit

Schwindelattacken
Benommenheit

:zombie:

http://www.bilder-upload.eu/show.php?fi ... 461212.jpg

http://www.bilder-upload.eu/show.php?fi ... 461318.jpg
Offene Reise
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Offene Reise »

Hey Maimayy,

danke für Dein Feedback. Mir bricht es Herz zu sehen wieviele Menschen unter unserem System leiden, und dass auch Du dazu gehörst.
Es muss einen besseren Weg geben. :cry:

Bitte halte durch. Es wird besser werden. :hug:

Liebe Grüße

Lukas
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Strong »

Hallo Lukas,

alle Achtung zu Deinem gegangenen Weg!! Ziemlich ohne Worte!!
Eine Frage: Welche Art von Traumatherapie hat Dir geholfen um an die Gefühle heranzukommen?
Lieben Dank, Strong
Start mit Mirtazapin 07.2013 w/ posttraumatische Belastungsstörung.
Die letzten 1,5 Jahre auf 7 mg
Mit Sommer 2019 auf 3,75 mg reduziert
rd. um den 25.10. auf NULL

Floxy: 4 Tage 25 mg in der Früh & 25 mg Mittags
Offene Reise
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Offene Reise »

Hey Strong,

Danke für deine lieben Worte! Bitte entschuldige die späte Antwort, habe deine Frage erst jetzt gesehen (schaue nur hin und wieder hier vorbei, antworte aber gerne). :wink:

Die spezielle Traumatherapie umfasste zwei Sitzungen, in denen ich eine Konfrontation gemacht habe: bin ausgehend von Erinnerungsfetzen zurück in die Traumata und habe die Gefühle von damals mit allen Sinnen durchlebt. Das Motto: man muss Zeit mit den Gefühlen verbringen und sie wahrnehmen, um sie loslassen zu können. Das hat für mich gut funktioniert - ein paar große Probleme haben sich dadurch erledigt. Das Verfahren hat keinen speziellen Namen, weil es was selbstgebrautes von der Therapeutin war.

Jetzt bin ich dran mich vom emotionalen Missbrauch zu lösen, was für mich auch unter dem Thema Trauma läuft. Das mache ich in Selbsthilfe - z.B. mit IFS Inner Family System, Somatic Experiencing, Joe Dispenza, Bill Callahan. Muss sagen, dass dieser Teil der Loslösung auch sehr bedeutend ist, weil es um Selbstsabotage und subtilen aber sehr mächtigen Ballast geht. Auch hier geht es am Ende darum, an meine Gefühle heranzukommen. Schreibe im Sommer in einem Update mehr dazu. :wink:

Dir ein gutes Durchkommen!

LG

Lukas
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von pina »

Hallo Lukas,

danke für Deine ausführlichen Erfahrungsberichte.
Das war genau das was ich jetzt gerade brauchte.
Mit 18 Monsten nach Null hänge ich gerade noch mitten im Entzug oder auch Umstellungsprozess.
Deine Worte geben mir Mut und bestärken mich die Hoffnung auf Besserung nicht aufzugeben.
Danke

LG
Pina
08.06.2021 35 Monate auf Null

Aktuell:

Nicht Symptomfrei, aber auf einem guten Weg.
Fenster und Wellen wechsel sich wieder ab. Das bedeutet die Fenster werden wieder länger, von ein paar Stunden hinauf zu ein paar Tagen und nun ein paar Wochen und das nach dem ich Monate lang von einer Welle in eine andere gerutscht bin (vom 8.Monate nach Null bis ca. 27/28 Monate nach Null - Dauerleiden)

Von 120mg auf 0 mg CYMBAL*TA:

0 - 0 - 0 seit dem 08.07.2018

1 - 0 - 0 = 0,11 mg seit 21.05.2018
2 - 0 - 0 = 0,22 mg seit 01.05.2018
3 - 0 - 0 = 0,33 mg seit 09.04.2018
3 - 1 - 0 = 0,45 mg seit 04.03.2018
3 - 2 - 0 = 0,56mg seit 30.01.2018
3 - 3 - 0 = 0,6666mg seit 29.12.2017
4 - 3 - 0 = 0,777mg seit 18.09.2017
4 - 4 - 0 = 0,8888 mg seit 02.09.2017
5 - 5 - 0 = 1,1 mg seit 13.08.2017
6- 6- 0 = 1,3 mg 08.08.17
7- 7-0 = 1,5 mg 25.07.2017
8- 8- 0 = 1,7777... mg seit 08.07.2017
9 - 9- 0 = 2 mg seit 01.07.17
10 - 10 - 0 seit 04.06.2017 = 2,22 mg
13 - 13 - 0 Kügelchen = 2,89 mg seit 30.04.2017
Es geht weiter - diesmal wieder normal und kein MT
Von 21 - 21 - 0 bin ich auf 17 - 17 - 0 Kügelchen = 3,78 mg seit 06.03.2017
von 25 auf 2x 21 Kügelchen, das entspricht 2,3 mg - 2,3 mg = 4,6mg aktuell seit November...
27.10.2016 25 Kügelchen - 25 Kügelchen -0
3,3mg - 3,3mg - 0 seit 27.07.2016 (30 Kügelchen -30Kügelchen - 0)
4,5 mg - 4,5 mg - 0 seit 04.06.2016 genaue Dosis Berechnung ab dem 30.06.2016( 41 Kügelchen - 41 Kügelchen -0)
---------- Werte nicht genau, da Kapsel immer mitberechnet wurde:
8,01mg - 8,01 mg - 0 seit 30.06.2016
8,91 mg - 8,91mg - 0 seit 04.06.2016
9,91 mg - 9,91 mg - 0 seit 02.05.2016
11,6638mg - 11,6638mg - 0 seit 09.04.2016
13,867mg - 13,867mg - 0 seit 05.03.2016
17,35mg - 17, 35 mg - 0 mg seit 15.01.2016
18,86mg - 18,86 mg - 0 seit 19.09.2015
20,5 mg - 20,5 mg seit 14.08.2015
22,32 mg - 22,32 mg 24.07.2015
24mg - 24mg- 0 19.06.15
27mg - 27 mg - 0 24.05.2015
12.11. 2014 bis 23.05.2015 erhöht auf 30mg - 30mg - 0
13,68 mg - 13,68mg - 0 seit 04.11.2014
15,2 mg - 15,2mg - 0 seit 11.10.2014
18, 05mg - 18, 05mg- 0 seit 11.09.2014
19,22mg - 19,22mg - 0 seit 30.08.2014
25, 7mg - 25, 7 mg - 0 seit 14.08.2014
30mg - 30mg - 21.05.2014
4,45gn - 4,45gn - 0 gn seit 29.04.2014
4,98gn - 4, 98 gn - O seit 09.02.2014
5, 24gn - 5, 24 gn-O seit 28.12.2013
4, 82gn - 4, 82gn - 0 seit 26.12. 2013
5.24 gn - 5.24gn - 0 seit 01.12.2013 (ab hier mit Waage)

52 - 52 - 0 Cymbalta seit 01.11.2013
54 - 54 - 0 Cymbalta seit 29.09.2013
60 - 60 - 0 Cymbalta seit Juli 2011

Sommer 2011 schwere depressive Episode
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Offene Reise »

Hey pina,

ja cool, dass es dich bestärkt. Es lohnt sich dran zu bleiben! :)

LG

Lukas
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Update: das 5. Jahr nach den Meds

Beitrag von Offene Reise »

Hey ihr Lieben!

In diesem Jahr hat sich bei mir ein großer Knoten gelöst. Das sich Durchbeissen und das ganze zermürbende Vor und Zurück der letzten Zeiten hat sich jetzt zu etwas echt Schönem entwickelt. Aber lest selbst! :)

Euch alles erdenklich Gute!

Lukas


Update: das 5. Jahr nach den Meds - meine drei wichtigsten Lektionen

Insgesamt bin ich jetzt zwölf Jahre mit Medikamenten beschäftigt. Sieben Jahre als vorbildlicher Konsument (über ein Abzeichen hätte ich mich damals durchaus gefreut. War ja nicht immer einfach, wie ihr im ersten Bericht nachlesen könnt).

Naja, ganz sieben Jahre waren es nicht, in denen ich, überzeugt von der Sache, die Dinger gerne genommen habe. Die letzten zwei Jahre standen doch eher im Zeichen der Zweifler. Und so machte ich erstmal drei Kreuzchen, nachdem die letzte Tablette meinen Darmtrakt durchgeputzt hatte…

Aus den letzten zwölf Jahren gibt es ein paar learnings, die ich gerne mit euch teilen möchte…


Bitte beachte das Einmaleins unserer Gesundheit

Meine Lieblinge sind die Schilddrüse, die Leber & Niere, die Darmflora und das Nervensystem. Die erfüllen alle ziemlich kritische Funktionen, entsprechend merken wir das früher oder später, wenn es ihnen nicht so dolle geht. Andersrum können wir einiges tun, um unseren Körper an diesen konkreten Stellen zu stärken. Die Frage ist ja, was Medikamente zum Beispiel mit der Schildrüse oder Leber machen - und was wir tun können, um sie zu stärken (auch, wenn wir gerade Psychopharmaka nehmen).

Eine größere Baustelle ist bei mir gerade der Zahnfleischrückgang. Das motiviert ganz schön neue Sachen auszuprobieren. Ansonsten geht’s mir eher darum meine allgemeine Resilienz zu verbessern.

Bakterien für starke Nerven
Etwas für die Darmflora zu machen steht ja schon länger auf meiner Wunschliste. Als mir dann durch diesen Artikel bewusst wurde, dass Psychopharmaka antibiotisch wirken können, fanden meine ersten Probiotika recht zackig zu mir nach Hause.

Mittlerweile nehme ich die schon seit ein paar Monaten und bin echt angetan von der Wirkung. Ist von joinhundred.de - falls es den einen oder anderen hier auch durchzuckt bei der Nachricht, dass Medikamente unseren bakteriellen Helferchen zu nahe treten könnten.

Verändern sich die Darmbakterien, färbt sich das schnell mal auf unsere Stimmung und Charaktereigenschaften ab, sagt die Forschung. Und das kann ich so auch bestätigen: bin sprunghaft mutiger und offener geworden, was mir dabei hilft den ganzen Vergangenheitskrams (Traumata und so) besser hinter mir zu lassen. Eine andere Erklärung als die probiotischen Freunde hätte ich dafür jedenfalls nicht wirklich.

Neurobiologische Hilfe
Als nächstes versuche ich mich an meinem Nervensystem. Dazu gibt es mittlerweile echt gute Ansätze, wie wir in Selbstverantwortung unsere Gesundheit nach vorne bringen können.

Mir haben die Programme aus Neuronale Heilung und Der Selbstheilungsnerv gut gefallen.

Genaugenommen bin ich schon dabei gute Erfahrungen damit zu sammeln, ist aber noch etwas früh, um darüber zu berichten.

Ein heißer Tipp zur Nervenstärkung wäre noch die Polyvagale Theorie. Gerade, aber nicht nur, für Traumaüberlebende.


Lasst uns bewusste Geschichtenerzähler sein

Unsere Welt sieht so aus, wie sie aussieht, weil wir uns bestimmte Geschichten erzählen (und an sie glauben).

Ich habe über dreißig Jahre lang an Storys geglaubt, die stark durch Traumata geprägt wurden. In denen ging es viel um eine arme Sau; ausgeliefert und aufgeschmissen in einer Welt, die ihr an den Kragen will, und die blöde und dröge ist; anderen Schweinen ist grundsätzlich nicht zu trauen; sie alleine gegen die Welt und das Leben.

Das zeigte sich recht deutlich: ich zog mich raus, zeigte wenig Interesse an mir und der Welt; lebte stattdessen in einer Phantasiewelt, in der ich kurz vor einem neuen, aufregenden Leben stand – es fehlte immer nur noch dieser eine Schritt, dann würde die große Entfaltung kommen… Ganz sicher!

Bis in diesem Jahr eine Entscheidung anstand: mich von diesen Geschichten lösen oder meine Frau und Tochter vergraulen (und zurück zum Jobcenter).

Wenn nichts hilft, versuche das Gegenteil
Dieser natürliche Druck kickte einiges los. In kurz: die etwas betagte und zugekleisterte Brille wanderte in die Tonne und wurde durch eine schnieke, lebensbejahende ausgewechselt. Das heißt nicht, dass sie frei von optischen Knicks ist, aber es lebt sich deutlich angenehmer, wenn man etwas Abstand zu den Geschichten gewinnt, und so zum Beispiel die eigene Schönheit annehmen kann oder auch sonst sich darauf einlässt ein ganz kompetenter Typ zu sein.

Bisher war ich meistens im Kampf gegen etwas. Egal ob es im Innern lag oder im Außen – mein gutes Leben lag hinter dieser einen Korrektur. Naja, wenn es wirklich so wäre, müsste ich mittlerweile der fucking king of the universe sein!

ACT hat mir voll geholfen, mich mal auf eine gegenteilige Strategie einzulassen: irgendwas ist immer, also konzentriere ich mich auf das, was ich erreichen möchte und wie ich sein will. Alles andere kann ruhig wie Hintergrundgeräusche im Café weiterlaufen – schließlich sind wir zum gepflegten Schnacken hier, und nicht, um auf alles einzugehen, was an den anderen Tischen passiert. Würde einen ja ganz wuschig im Kopf machen!

Wer sich das mit ACT mal näher anschauen möchte, dem kann ich die Bücher von Steven Hayes und Russ Harris ans Herz legen. Viel Spaß beim Ausprobieren! ACT steht übrigens für Acceptance and Commitment Therapy…

Zwei Schritte vorwärts, einer zurück
Das Thema, mich mehr für das Schöne im Leben zu öffnen beschäftigt mich ja schon länger. Rückblickend fällt dann auf, wie Dinge sich nicht linear entwickeln, sondern mehr wie ein Tanz aussehen. Es geht immer wieder vor und zurück. Und was auch ganz normal ist: Fortschritte zu vergessen und sich später wieder errinnern, wenn es nicht mehr weitergeht.

Innere Reifungsprozesse fangen in Kinderschuhen an und lassen sich gefühlt endlos weiter vertiefen. Wenn ich durch meine früheren Berichte durchscrolle, denke ich: was es auch ist - das Gefühl bei sich angekommen oder erwachsen geworden zu sein - die Themen bleiben, nur das Niveau verschiebt sich.


Durchhalten lohnt sich

Manchmal dauert es gefühlt ewig und gestaltet sich super kompliziert, bis das Schwierigste durchgestanden ist. Und manchmal ist‘s auch einfacher, als man denkt. Thema Morgenlatte zum Beispiel. Fast hatte ich sie schon abgehakt, und plötzlich beehrt sie mich nun wieder mit einem regelmäßigen Ständchen. Man vergisst schnell, dass das mal üblich war. Anyway.
Es liegt am zusätzlichen Selen, das bekanntermaßen die Fruchtbarkeit hochschraubt. Ich nehme dieses Supplement aber wegen der antioxidativen Wirkung, nicht dass ihr euch hier gedanklich verrennt…

Zurück zum etwas gehoberen deep shit: Warum kam ausgerechtet jetzt diese Loslösung – warum nicht schon vor zehn Jahren? Schließlich läuft meine Auseinandersetzung mit den Problemen schon viele viele Jahre (bin übrigens 37).

Eine ausgefuchste Antwort darauf habe ich nicht, nur ein Gefühl:

Probleme lösen sich zu ihrer eigenen Zeit. Daher lohnt es sich, Vertrauen in den Prozess und den eigenen Fähigkeiten zu kultivieren.

Was ich aus ACT mitnehme, ist vor allem diese Erfahrung: Hinter den Schmerzen steckt Gold.

Und ich bin froh solange durchgehalten zu haben, bis das Schimmern zum Vorschein kam…
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von Straycat »

Hinweis:
Beitrag hinzugefügt


Lieber Lukas,

bitte schreibe immer hier in deinem Thread weiter, sonst wird es unübersichtlich ;-)

danke dir!

Liebe Grüße,
Cat
Meine Geschichte und mein Absetzweg:
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Hinweis:
Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.
stubi
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Re: Erfahrungsbericht von Lukas (Olanzapin und Abilify erfolgreich abgesetzt)

Beitrag von stubi »

Hallo lieber Lukas,

es freut mich sehr, dass du so gute Fortschritte machst und ich hatte Tränen in den Augen als ich deine Geschichte hörte.
Wie geht es deiner Tochter inzwischen? Sie ist ja jetzt zwei Jahre älter und sicher immer noch ein kleiner Sonnenschein und hast du immer noch deinen Tante Emma Laden im Schwarzwald?

Viele Fragen doch ich freue mich für dich, euch!

Liebe Grüße
Renate
[spoil]seit 1990 Psychopharmaka, Fluoxetin, Lyrika, Trimiparmin, Bromazepan, Zopiclon, Lamotrigin, Sertralin. Seit März 2015 abgesetzt.[/spoil]
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