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Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 14.06.2014 16:26
von edgar
Liebe Forenmitglieder :) ,

aus aktuellem Anlass durch zwei andere Threads möchte ich hier Infos zum Thema Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft geben.

Hier ein Link mit pharmaunabhängigen Infos und qualitativ hochwertigen Studien (placebokontrollierte Doppelblindstudien).

http://www.arznei-telegramm.de/html/200 ... 32_02.html


In dem Text findet Ihr weiter unten 2 weitere Links mit Infos dazu.

Zusammenfassend wird dort folgendes gesagt:

"Die Einnahme von SSRI in der Schwangerschaft erscheint schon jetzt auch wegen anderer unerwünschter Effekte beim Neugeborenen wie Entzugssymptome mit Krampfanfällen und Atemstörungen (a-t 2004; 35: 97-8) sowie den unter Paroxetin beobachteten Fehlbildungen (a-t 2005; 36: 101-2) problematisch." (Arznei-Telegramm 03/2006).



Das heißt ja nicht, dass jedes Kind einer AD einnehmenden Schwangeren geschädigt wird, aber die Patienten müssen über die Gefahr informiert werden und dann selbst enscheiden. Wie gesagt: Es gibt auch nicht genug verlässlichen Studien dazu. Und die Studien, die verlässlich sind, habe ich hier reingestellt, und die halten die Antidepressiva-Einnahme in der Schwangerschaft für problematisch.

Der englische Psychiater und Psychopharmakologe Dr. David Healy sagt sogar, dass Frauen selbst nach dem Absetzen von SSRI- und SNRI-Antidepressiva (also den modernen Antidepressiva) 2 Jahre warten sollten, bis sie schwanger werden.

Diese ganzen Infos sprechen schon eine sehr deutliche Sprache, aber überall wird es als unproblematisch hingestellt.

Warum:

- Ärzte lesen fast immer keine unabhängigen Arneimittel-Infos.

- Und die Hersteller der Medikamente tun alles, um ihre Absatzmärkte zu sichern. Dabei wäre es ihnen ein Dorn im Auge, wenn breit angelegt publiziert werden würde, dass Antidepressiva-Einnahme in der Schwangerschaft ein Problem wäre.
Sicher würden viele sich nochmal überlegen, ob sie Antidepressiva einnehmen, wenn ein Kinderwunsch da ist. Und selbst wenn aktuell kein Kinderwunsch da ist, wäre die Antidepressiva-Einnahme ein Problem, da es - wie wir hier im Forum sehen- leicht ist, ein Antidepressivum einzunehmen, aber es ein Problem ist, wieder davon loszukommen.

Also ich würde mein Kind nicht diesem Risiko aussetzen !!!


LG
edgar

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 14.06.2014 16:48
von edgar
Noch ein Nachtrag bzw. ein Link zu einem Text von Dr. David Healy:

http://davidhealy.org/lullaby/

Es gab bereits 1972 Berichte über Geburtsdefekte durch die Einnahme von Antidepressiva.

In den letzten 5 Jahren gab es auch verlässliche Studien, die zeigten, dass ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsverzögerungen des Kindes und Autismusspektrum-Störung besteht.

Ich frage mich wirklich, wie dann Ärzte noch behaupten können, so wie es hier kürzlich jemand berichtet hat, dass die Antidepressiva-Einnahme während der Schwangerschaft kein Problem darstellt. :twisted:

Liebe Grüße

edgar

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 14.06.2014 19:37
von >Miriam<
Das verstört mich gerade total. Bin 33 und wollte noch Kinder. Das heißt ich muss schnellstens mein Medikament loswerden und dann noch zwei Jahre warten. Und dann bin ich wieder risikoschwanger wegen des Alters. Super! Ich hasse mein Leben.

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 15.06.2014 13:24
von Lisamarie
Dass man keine Medikamente in der Schwangerschaft nehmen sollte, hat ja spätestens die Contergankatastrophe gezeigt. Das Mittel wurde Schwangeren gegen Übelkeit in der Schwangerschaft verschrieben und galt auch als ungefährlich.

Die Katastrophe kam erst zu Tage, als die Kinder dann geboren wurden. Und dann war es für viele schon zu spät. Ich denke, dass so eine Entscheidung auch keinem Arzt zusteht und jede Empfehlung doppelt und dreifach geprüft werden muss. Zumal die neuen AD´s und Neuroleptika noch gar nicht ausreichend geprüft werden konnten. Und das dann wirklich ein Spiel wie ein russisches Roulette ist, wenn Schwangeren da eine Emfehlung ausgesprochen wird.

Da wäre ich extrem vorsichtig, auch nur ein Asper*n zu nehmen.

Lg Lisamarie

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 15.06.2014 17:07
von edgar
Hallo Miriam,
>Miriam< hat geschrieben:Das heißt ich muss schnellstens mein Medikament loswerden und dann noch zwei Jahre warten.
Du kennst sicher unsere Reduktionsempfehlugen , alle 4-6 Wochen nur 10 % der Dosis zu reduzieren.

Ich verstehe Deine Antwort natürlich, aber ich kann Dir nur raten, Dich da nicht so unter Druck zu setzen.

Das Problem ist, dass Ärzte nicht ausreichend mit allen Konsequenzen informieren und Menschen wie Du dann völlig vor den Kopf gestoßen werden, wenn sie die entsprechenden Infos haben. Es wird eben breitangelegt vieles immer verharmlost. :evil:

LG
edgar

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 15.06.2014 21:15
von miju
Hallo!

Ich möchte hierzu gerne auf das Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie in Berlin hinweisen.
www.embryotox.de
Die Datenbank berücksichtigt wissenschaftliche Forschungsergebnisse aber auch die Rückmeldung von Schwangeren bzg. Medikamente, auch Psychopharmaka.

Das Zentrum hängt mit der Charite zusammen und sieht sich unabhängig von Pharmafirmen.
Ich kann den Wahrheitsgehalt dazu natürlich von außen nicht beurteilen.
Aber ich finde es ganz gut, dass es eine Insitution gibt, die Erfahrungen sammelt und dabei hoffentlich nicht nur sieht, wenn alles gut läuft.

Grüße Miju

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 15.06.2014 23:35
von Jamie
Hallo miju,

embryotox ist klasse.

Wir haben schon mehrere User dorthin verwiesen.

Grüße
Jamie

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 16.06.2014 12:01
von Dia_HB
Hallo ihr lieben,

ich muss sagen das es echt super ist dieses Thema hier einzubringen, da ich meine Kinder unter Einnahme von Diazepam bekommen habe und immer angegeben habe dieses Medikament zu nehmen , mir aber nie gesagt wurde das es zu schweren Schäden kommen kann.
Mein letzter Sohn der nun 14 ist musste in der 34 Woche geholt werden, es war der reinste Horror, er atmete nicht und wurde gleich beatmet .
Ich habe 48 Stunden voller Angst bei ihm gesessen auf der Intensivstation, was mich sehr wunderte war , ich durfte ihn nicht anfassen.
Jedesmal wenn ich fragte kam ein nein von der Schwester, dann kam auf einmal ein Arzt der mich zum Gespräch holte und ich ging mit, als wir in seinem Zimmer ankommen sind saß da noch eine Ärztin, ich dachte nur noch jetzt kommt das schlimmste.
Die Ärztin stellte sich vor in einem Ton der nicht toll war, sie sagte man hätte Diazepam im Urin von meinem Sohn gefunden und ich wäre schuld das mein sohn nun ein Entzug durchmachen muss, ich konnte kein Wort sagen nur sie waren am reden.
Ich redete immer wieder das es in meinem Mutterpass steht und ich bei der Entbindung auf einmal total weg war und die Hebamme meinen Mann fragte ob ich schlafe, was ich aber mitbekommen habe, die guckten mich an und fragten mich warum ich das Mittel nehme, ich erklärte es und sagte es wären 10mg, beide schauten mich an , die Ärztin sagte wo ist ihr Mutterpass, ich sagte der muss doch hier sein.
Da das Krankenhaus keine intensiv für Babys hatte wo mein Sohn zur Welt kam war der Pass noch nicht da, sie sagten der muss schnell her und ich machte mich auf den Weg, als ich mit dem Pass kam, sie sich ihn anschauten war alles erklärt.
Sie dachten ich würde Missbrauch betreiben was ja nicht stimmte, aber der Hammer war das man mir Diazepam während der Entbindung gespitzt hat, was man nicht darf, zum Glück stand es auf dem Aufkleber im Pass.
Alles war geklärt und ich durfte sofort zu meinem sohn und entschuldigt haben sie sich auch, mein Sohn ist zum Glück gesund, aber man sieht was Ärzte fur einen sche... machen.
Ich wusste nicht das ich abhängig bin zu der Zeit.


Liebe Grüße Heike

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 16.06.2014 15:17
von carriecat
Lisamarie hat geschrieben: Da wäre ich extrem vorsichtig, auch nur ein Asper*n zu nehmen.

Lg Lisamarie
Ich hab Aspirin nehmen müssen wegen der Durchblutung der Plazenta...mein Sohn hat jetzt Asperger Autismus. Tja, man weiß natürlich hinterher nicht, ist es jetzt vom Medikament oder einfach so oder erblich.

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 17.06.2014 10:29
von Lisamarie
liebe Anja, ich hab eigendlich gemeint das man nicht einfach mal eben so Tabletten in der Schwangerschaft nehmen sollte, es allerdings auch immer Indikatoren gibt die dies erfordern, wie bei dir mit der Durchblutungsstörung der Plazenta. Ja was wäre wenn du dies nicht genommen hättest, vielleicht würde dein Sohn dann gar nicht erst leben.

Eine Arbeitskollegin von mir hat auch einen Sohn der den Asperer Autismus hat, da wurde gesagt das das genetisch bedingt wäre, sie hat in der Schwangerschaft keinerlei Medikamente genommen.

Und sicher hast du das Medikament nicht einfach mal eben so genommen, weil du etwas Kopfschmerzen hattest oder eine aushaltbare Kleinigkeit , sondern weil das Leben deines Kindes in Gefahr war.
lg Lisamarie

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 17.06.2014 20:45
von carriecat
:hug: Ja, so war es auch. Aber insgeheim fragt man sich doch immer, was wäre gewesen wenn.....müßig. Aber das frage ich mich bei den AD ja auch immer...wenn ich langsamer abgesetzt hätte. Oder wenn ich sie gar nicht erst genommen hätte. Tja...

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 18.06.2014 21:03
von edgar
Hallo zusammen,

ich habe mir gerade embryotox mal genauer angesehen und kann nur davor warnen :evil:

Die stellen sogar Paroxetin insgesamt als unproblematisch in der Schwangerschaft dar im Gegensatz zu den Berichten im Arznei-Telegramm.

Die ganze Seite ist entgegen aller Behauptungen der Betreiber sehr weit entfernt von Unabhängigkeit und steht ganz offensichtlich den Pharmakonzernen sehr nahe.

Ich kann daher wirklich nur auf das bewährte Arznei-Telegramm verweisen oder auf Arbeiten von Dr. David Healy zu dem Thema Antidepressiva und Schwangerschaft.
Von beiden habe ich ja was gepostet.

Ich werde demnächst alle unabhängigen Infos zu Antidepressiva und Schwangerschaft, die ich finde, zusammentragen.

Viele Grüße
edgar

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 19.06.2014 12:50
von edgar
Hallo zusammen,

ein Zitat aus embryotox:

"Klinik: Bei weit über 50 Mutter-Kind-Paaren wurden keine klinischen Auffälligkeiten bei den gestillten Kindern beobachtet.

Empfehlung: Paroxetin gehört in der Stillzeit zu den SSRI der Wahl."

Allein die Forumulierung "bei weit über 50 Mütter-Kind-Paaren" ist schon unseriös und klingt nach "Aufbauschen der Zahlen". Wieviele waren es denn tatsächlich ? Und wieso schreibt man es dort nicht ?

Und vor allem: Was ist, wenn man z.B. das 64 Paar ist ?

Die Zahl 50 ist doch statistisch überhaupt nicht relevant.

Also ich würde mich nicht als Mediziner trauen, Paroxetin in der Stillzeit zum Mittel der Wahl zu erheben, bei solch eklatant mangelnder Datenlage.

Viele Grüße
edgar

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 20.06.2014 22:39
von Soufo
Hallo zusammen,

2011 wurde ich mit 33 ungeplant schwanger. Ich hatte gerade eine Bewilligung zur Reha erhalten zwecks Gewichtabnahme und wollte zudem mit dem Absetzen von Venlafaxin beginnen. Doch mein Sohn macht mir einen Strich durch die Rechnung ;-)
Ich nahm währen der kompletten SW Venlafaxin und ein blutdrucksenkendes Medikament. Die SW war die Hölle, mir ging es nicht gut. Zusätzlich die Angst wegen der möglichen Folgeschäden durch das AD.
Doch ich muss sagen, ich wurde durch mehrere Stellen gut beraten und betreut.
Auch wurde mir vom Stillen abgeraten, was sehr schlimm für mich war. Mir aber jedoch logisch erschien. Weil ich einfach nur froh war, ein gesundes Kind auf die Welt gebracht zu haben. Da wollte ich mir den Streß während der Stillzeit nicht geben. Ich hätte zweimal wochentlich mit ihm zur Blutentnahme gemusst wenn ich mich dafür entschieden hätte. Das wollte ich mir und meinem Sohn nicht antun.

Jetzt bin ich sehr glücklich darüber, einen gesunden und aufgeweckten kleinen Mann zu haben.

Letztes Jahr habe ich dann angefangen das Venla abszusetzen. Eigentl. war es andersrum geplant.

Trotz meiner, zum Glück positiven Erfahrung(Geburt, gesundes Kind)würde ich nie empfehlen gewollt mit AD schwanger zu werden.

schöne Grüße
Simone

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 28.06.2014 21:38
von edgar
Hallo zusammen,

eine aktuelle Studie von April 2014 hat gezeigt, dass es bei Kindern, deren Mütter SSRI vor der Schwangerschaft genommen haben, vermehrt zu Entwicklungsverzögerungen oder einer Autismusspektrum-Störung kommt im Vergleich zu Müttern, die keine SSRI genommen haben.

Hier die Studie dazu:

http://davidhealy.org/wp-content/upload ... ington.pdf

"Eine andere Studie aus 2011 ergab eine doppelte Erhöhungsrate von Autismus beim Nachwuchs von Müttern, die während der Schwangerschaft SSRI ausgesetzt waren."
(Breggin 2013)

Breggin, Peter MD: Psychiatric Drug Withdrawal - A guide for prescribers, Therapists, Parents and their families, New York, Springer Publishing Company

Viele Grüße
edgar

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 29.06.2014 11:02
von Soufo
Na, zum Glück trifft das bei uns in keinster Weise zu.
Es reicht schon, wenn ich durch das Medikament gesundheitliche Probleme habe.
Erschreckend, dass Ärzte sich überhaupt nicht damit auseinander setzen!

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 29.06.2014 13:28
von edgar
Hallo zusammen,

habe gerade noch gefunden, dass es leider nicht nur die SSRI-Antidepressiva betrifft, sondern auch trizyklische Antidepressiva, also die älteren AD.

"Forscher der Universität Bristol kamen zu folgendem Ergebnis. Dheeraj Rai und Mitarbeiter haben für 4.429 schwedische Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung die Einnahme von Antidepressiva recherchiert und mit 43.277 Kindern ohne Autismus-Spektrum-Störung verglichen (was in Schweden aufgrund der Register-übergreifend verwendeten zentralen Identifikationsnummer aller Einwohner leicht möglich ist)."

"Ergebnis: Bei Kindern von Frauen mit einer Depression, die während der Schwangerschaft Antidepressiva (SSRI oder auch ältere Trizyklika) eingenommen hatten, wurde später mehr als dreifach häufiger eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert. Das Risiko war auf Erkrankungen ohne Minderung der Intelligenz beschränkt, für die Rai ein fast fünffach erhöhtes Risiko ermittelte."

"Die weiten Konfidenzintervalle deuten bereits an, dass die Berechnungen auf wenigen Fällen beruhen. Dies liegt zum einen daran, dass in Schweden deutlich weniger Schwangere Antidepressiva erhalten als in den USA. Zum anderen werden Autismus-Spektrum-Störungen auch deutlich seltener bei den Kindern diagnostiziert. Aufgrund der guten Quellen können Rai und Mitarbeiter eine Reihe von anderen möglichen Erklärungen wie andere psychiatrische Erkrankungen, Alter, Einkommen, Ausbildung, Beschäftigung und Migrationsstatus sowie die Zahl früherer Schwangerschaften ausschließen."

"Vor zwei Jahren hatte Lisa Croen vom Versicherer Kaiser Permanente in Oakland mit einer Fall-Kontroll-Studie für Aufsehen gesorgt. Die Forscherin fand heraus, dass intrauterin mit SSRI exponierte Kinder später doppelt so häufig an Autismus-Spektrum-Störungen erkrankten wie nicht exponierte Kinder (Odds Ratio OR 2,2). Bei einer Exposition im ersten Trimester war das Risiko fast vierfach erhöht (OR 3,8; 1,8-7,8)."

Ich wiederhole mal: im ersten Trimester war das Risiko fast vierfach erhöht

Die Quelle ist bei allen Zitaten die gleiche und hat mich besonders erstaunt:

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... assoziiert

Grüße an alle und einen schönen Sonntag
edgar

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 29.06.2014 22:06
von Kassiopeia
Lieber Edgar!
Danke für die fundierten Infos, auch wenn es nicht gerade tolle Nachrichten sind.
Das heißt, dass ich vor 37 gar nicht an Kinder denken brauche.
Meine Analytikerin (die auch Ärtzin ist) meinte, das ist Blödsinn. Sie meint wohl auch, dass ein Kind meine Depressionen verschwinden lassen würde. Zum Glück bin ich da vernünftiger.
Wie egoistisch wäre das denn, und dann auch noch in AD's baden.
Da verzichte ich lieber.

Liebe Grüße
Kassiopeia

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 02.07.2014 18:53
von >Miriam<
Hallo zusammen,
auch ich werde auf eine Schwangerschaft verzichten und zwar aus beiden Gründen:
- Risiko viel zu hoch für das Kind
- Angst vor dem eigenen Ergehen in der Schwangerschaft.
Weder dem Kind noch mir will ich das antun.
Dabei hätte ich wirklich gerne Kinder gehabt. Aber meine 10 mg bekomm ich nicht so schnell los.
Mein Psychodoc hat übrigens gemeint, dass eine Schwangerschaft keine große Gefahr für das Kind wäre. Die Aerzte sollten für so viel Ignoranz bestraft werden!
Grüße
Miriam

Re: Antidepressiva-Einnahme und Schwangerschaft

Verfasst: 03.07.2014 15:49
von edgar
Hallo Miriam,
>Miriam< hat geschrieben:Hallo zusammen,
auch ich werde auf eine Schwangerschaft verzichten und zwar aus beiden Gründen:
du musst es doch jetzt nicht unbedingt schon entscheiden. Warte doch erst mal ab, wie es mit dem Reduzieren klappt.

Ich habe Arbeitskolleginnen, die noch mit Ende 30 und eine sogar mit 40 noch schwanger geworden sind und die Geburt trotz altersbedingter Risikoschwangerschaft problemlos verlaufen ist, auch wenn man nie Gewissheit hat.

Die 2 Jahre Wartezeit nach Absetzen von Antidepressiva, die Dr. David Healy empfiehlt, muss man auch nicht zwangsläufig einhalten. Die vorgeschlagene Wartezeit hängt unter anderem mit der Erfahrung zusammen, dass selbst nach kompletten Absetzen der Medikamente Patienten berichten, dass sie noch sehr auf sich aufpassen müssen, was die Stressbelastung angeht, weil u.a. das Absetzprozedere sehr kräftezehrend über lange Zeit war Das kann aber von Fall zu Fall verschieden sein.

Wie gesagt, lass Dir doch noch Zeit mit der endgültigen Entscheidung bis dahin, wenn Du Dein Medikament abgesetzt hast. Dann weißt Du auch wie das Ausschleichen des Medikaments geklappt hat. Vielleicht hast Du ja nicht so große Probleme wie andere mit dem Reduzieren. Das ist auch von FAll zu Fall verschieden.

LG
edgar