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Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 04.12.2019 20:42
von Murmeline
Liebe ADFDler,

Ich freue mich, euch auf diesen Radiobeitrag hinweisen zu können.

Antidepressiva richtig absetzen
WDR 5 Quarks - Hintergrund 27.11.2019 09:41 Min. Verfügbar bis 26.11.2024 WDR 5 Von Jochen Paulus

Bei schwereren Depressionen kommen oft Antidepressiva zum Einsatz. Viele Menschen möchten aber nicht auf Dauer Psychopharmaka nehmen und setzen sie eines Tages ab. Doch damit sollte man sehr vorsichtig umgehen, erklärt Jochen Paulus.

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr ... n-100.html

Im Beitrag komme ich zu Wort und auch der DGPPN Präsident Andreas Heinz. Unsere virtuelle Selbsthilfegruppe hier findet ebenfalls Erwähnung!

Das Interview fand im Rahmen des DGPPN Kongress 2018 statt, siehe viewtopic.php?f=6&t=16131, das ist fast ein Jahr her.

Gut Ding will Weile haben 😊

Grüße von mir!

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 05.12.2019 07:09
von Clarissa
Hallo und Danke für's Einstellen.

"JEDES Medikament induziert Gegenregulationen im Körper" - Zitat Andreas Heinz...

Grüße von Clarissa

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 05.12.2019 09:59
von Bittchen
Liebe Murmeline,

ich hatte schon einen Text formuliert,wer weiß ob der bei dir ankommt.
Denn ich bin in einer privaten Nachricht darauf hingewiesen worden.
Fit am PC bin ich leider immer noch nicht.,aber ich gebe mein Bestes.
Darum nochmals vielen Dank,sehr gerne habe ich mir den Radiobeitrag angehört und bin so froh,dass endlich immer mehr Bewegung in diese leidige Sache kommt.
Liebe Grüße, auch an dich liebe Clarissa
Brigitte

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 05.12.2019 10:29
von FineFinchen
Liebe Murmeline, :-)

danke für Deinen Einsatz!

Das ist ein wirklich informativer und sachlicher Beitrag geworden, den ich mir gerne angehört habe.

Herzliche Grüße
Finchen

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 05.12.2019 14:57
von Quietscheentchen
Danke, Murmeline!

Ist wieder ein guter Schritt auf dem Weg. Diesen Beitrag kann man dann den Ärzten um die Ohren hauen, die nach wie vor PP-Entzug leugnen.

Liebe Grüße

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 05.12.2019 20:35
von carlotta
Von mir auch ein Danke, Murmeline! :)

Es ist sehr wichtig, dass das Thema auch in den etablierten Medien mehr Gehör findet und sehr gut ist auch, dass nicht nur die sog. Fachleute, sondern auch Erfahrene zu Wort kommen.

Was mich nur echt geärgert hat, ist, wie Heinz auf dem Sucht-Begriff herumreitet. Das ist so dermaßen irreführend! Es geht um körperliche Abhängigkeit, nicht um Sucht (also psychische Abhängigkeit). Sucht steht bei AD überhaupt nicht zur Debatte. Man könnte meinen, die wollen die Unterscheidung (die die WHO übrigens sehr wohl trifft) einfach ignorieren, damit ihnen bei dem AD-Thema nicht alle Felle davonschwimmen. Naja.

Somit hat der Beitrag auch einen heiklen Punkt hervorgehoben.

Liebe Grüße
Carlotta

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 05.12.2019 23:23
von LenaLena
Liebes Team, liebe Murmeline,

Ihr seid toll 🙏

Ich danke euch vielmals für dieses Engagement.
Das ist ein wichtiger Schritt.

Als nächstes wäre ich froh, wenn mal öffentlich gemacht wird, wie es einem geht und v.a. wie lange, wenn man eben nicht langsam entzogen hat.... diese Schäden sind so unglaublich. Man wird für Jahre aus dem Leben gerissen und das wird einfach vertuscht.
Oder dass die Leute sogar beim langsamen Ausschleichen genug Symptome haben :(

LG Lena

P.S. Ich fands ja sehr interessant, wie offen der Arzt sagt, dass die Pharmahersteller nur langsam und auf Druck der Patienten Stück für Stück die echten Zahlen von Betroffenen rausrücken ... erst wurde behauptet, nur wenige Prozent seien betroffen, dann wurde von 5% gesprochen, dann 10% zugegeben usw.
Das zeigt mal wieder, dass denen aus internen Studien die Zahlen ganz genau vorliegen und sie haargenau Bescheid wissen - aber unsere Gesundheit wird knallhart ihrem Profit geopfert 😠

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 05.12.2019 23:50
von carlotta
Hallo Lena,

Du hast ja sowas von recht!

Und wenn man dann noch weiß, dass Ärzte sich hauptsächlich über pharmagesponserte Informationen zu Medikamenten "fortbilden" - sei es direkt über Vertreter samt Infomaterialien, Kongresse (auch meist industriefinanziert) oder auch Fachzeitschriften (auch dort wird die Artikelauswahl zumeist im Sinne der zahlenden Anzeigenkunden getroffen, das ist bekannt; Ausnahmen sind Blätter, die sich rein über Abonnenten finanzieren - gibt es aber nur wenige und die sind nicht so beliebt, weil nicht so schön bunt im Hochglanzstil) - wenn man also all das zudem weiß, überrascht es kaum, dass zahlreiche Behandler extrem unbeleckt sind zu den Risiken von AD und Co. Und man sollte daraus schließen, dass sie gar nicht so viel Fundiertes dazu wissen (wie sie glauben zu wissen).

Liebe Grüße
Carlotta

Ergänzung: Die DGPPN hat sich in der Vergangenheit allerdings auch nicht dadurch hervorgetan, valide, industrieunabhängige Informationen zu eruieren und ihren Mitgliedern und der Öffentlichkeit bereitzustellen. Interessanterweise fallen jetzt zumindest zum Teil einzige kritischere Äußerungen, nachdem andere diese Vorarbeit geleistet haben.

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 06.12.2019 06:27
von Murmeline
Hallo ihr,

Andreas Heinz sieht Abhängigkeit hauptsächlich aus dem Blickwinkel Sucht. Abhängigkeitserkrankungen waren immer sein berufliches Thema.

An anderer Stelle schreibt er und differenziert etwas mehr:

Zitat
Damit kann auch die eingangs gestellte Frage nochmal eingegangen werden, inwieweit Psychopharmaka abhängig machen. Versteht man unter Abhängigkeit das Entwickeln von Gewöhnungseffekten (Toleranzentwicklung) und Absetzphänomene bzw. Entzugserscheinungen, ist die Frage zu bejahen. Das gilt allerdings für alle wirksamen Medikamente, eben auch für Bluthochdruckmittel etc.

Heutzutage werden unter Abhängigkeitserkrankungen aber im Wesentlichen Suchterkrankungen verstanden. Der Begriff der „Abhängigkeitserkrankung“ ist gegenüber dem der „Suchterkrankungen“ zu bevorzugen, da unter „Suchterkrankungen“ häufig zu sehr und für die Betroffenen stigmatisierend die vermeintliche „Gier“ nach der Droge bzw. das starke Verlangen und eine angebliche Kontrollunfähigkeit der Betroffenen thematisiert wurde, wobei es bei Letzterem um eine Kontrollminderung und nicht etwa um „haltlose“ oder andere, negativ bewertete Charakterzüge geht. Um genau von solchen stigmatisierenden und abwertenden Bildern wegzukommen hat man insbesondere in der internationalen, aber auch in der deutschen Suchtdiskussion von „Abhängigkeitserkrankungen“ und nicht von Suchterkrankungen gesprochen (im Engl. „dependence“ statt „addiction“), dieser Trend ist leider derzeit rückläufig.

Wenn man also von der abhängig machenden Wirkung von Psychopharmaka spricht, sollte man dies nicht mit klassischen Suchterkrankungen verwechseln. Es handelt sich um die körpereigenen Anpassungsvorgänge an jegliche Form von Medikation.

https://www.absetzen.info/wp-content/up ... chExit.pdf

Grüße, Murmeline

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 06.12.2019 10:55
von Psychoopfer
Danke, Danke Murmeline, das werde ich meiner Psychiaterin ans Herz legen. Besser kann man die Situation kaum erfasen. Hoffentlich gibts da mal endlich ein flächendeckendes Umdenken.
Liebe Grüße Psychoopfer

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 06.12.2019 14:08
von svenja2014
Liebe Murmeline!!

Danke!
Echt toll dieser Beitrag!!👍👍🙂
LG
Svenja

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 06.12.2019 19:53
von Murmeline
Hallo ihr,

ich wurde ja nur interviewt. Eigentlich müsstet ihr dem Journalisten danken, der sich dem Thema angenommen hat und den Beitrag zum Thema zusammengestellt hat.

Grüße in die Runde!

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 07.12.2019 04:06
von Psychoopfer
Liebe Leser,
In dem Interview sagt Andreas Heinz, eine Suchterkrankung liegt dann vor, wenn eine Substanz einen direkten Effekt hat.AD's wie Mirta würde ich dann auch dazuzählen. Warum sonst werden auf Urin Drogenschnelltests dann bitteschön Trizyklische AD's wie zb. Mirta angezeigt? Vlt. wegen der sofort eintretenden Histaminwirkung? Und der daraus folgenden Müdigkeit? Oder weil sie als Droge missbraucht werden?
Liebe Grüße euer Psychoopfer

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 07.12.2019 09:08
von Psychoopfer
Liebe Leser,
2 Familienmitglieder, beide Ärzte, 1. davon Oberärztin in der Psychiatrie konnte ich bereits durch dieses Interview sensibilisieren. Das war wirklich wichtig, Ärzte dazu zu bringen Stellung zu beziehen. Ohne dieses Interview ist es mir nicht gelungen. Aber jetzt doch
DANKE DANKE DANKE
Liebe Grüße Psychoopfer

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 07.12.2019 13:10
von Melina 17
Hallo,

ja klasse, genau so was brauchen wir in der Zukunft! Sachliche Information ohne irgendeinen emotionalen Schnickschnack (der für die Betroffenen natürlich da ist, aber in Bezug auf die Gesamtbevölkerung eher Angst macht), vielen Dank, Murmeline! Schön, auch mal deine Stimme zu hören, ich find`s immer nett, auch mal was persönlicheres von euch mitzubekommen. :)

Das ist ein Anfang und ich bin sehr sicher, daß in ein paar Jahrzehnten dieser Spuk der unendlichen Verschreibungen ein Ende finden wird.

Vielen vielen Dank und weiter so!

Liebe Grüße

Melina

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 07.12.2019 13:44
von Oliver
Hallo Psychoopfer,

kleiner Tip: schenk denen, die nun durch das Interview sensibilisiert wurden jetzt noch Pharmageddon von David Healy zu Weihnachten :)

lg
Oliver

Re: Radiobeitrag WDR 5 Antidepressiva absetzen

Verfasst: 10.12.2019 19:08
von Wolke76
Liebe Murmeline,

vielen lieben Dank❤️

Liebe Grüße
Wolke