Vortrag zu virtueller Selbsthilfe und Entzugsproblematiken beim DGPPN Kongress 29.11.2018
Verfasst: 27.11.2018 13:07
Liebe ADFDler,
nachdem Jamie unser aller Anliegen im September bei der Tagung "Wege aus der Depression. Antidepressiva absetzen?" vertreten konnte (siehe hier) freue ich mich, Euch mitteilen zu können, dass wir ein weiteres Mal dieses Jahr die Möglichkeit haben, öffentlich zu sprechen.
Übermorgen (Do, 29.11.2018, 8.30 - 10 Uhr) spreche ich als Iris Heffmann für das Forum beim jährlichen Kongress der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V.) im Rahmen des Symposiums "Ein neuer Umgang mit Absetz- und Entzugsproblemen bei Antidepressiva und Neuroleptika". Danke an Peter Lehmann, der mich freundlicherweise als Vertreterin der (virtuellen) Selbsthilfe eingeladen hat. Er verantwortet das Symposium zusammen mit Andreas Heinz, der übrigens der bereits gewählte nächste Präsident der DGPPN ist.
So wird das Symposium angekündigt:
Ich habe mich entschieden, allgemein einige Sätze zum Forum und zu Entzugsschwierigkeiten zu verlieren sowie die aktuelle Fachliteratur zum Thema Online-Erfahrungsberichte und Foren als Gemeinschaften zur gegenseitigen Hilfe vorzustellen. Den Text findet ihr nachfolgend.
Ihr dürft gerne an mich denken am Donnerstag, ich befinde mich ja quasi in der Höhle des Löwen
Grüße, Murmeline
nachdem Jamie unser aller Anliegen im September bei der Tagung "Wege aus der Depression. Antidepressiva absetzen?" vertreten konnte (siehe hier) freue ich mich, Euch mitteilen zu können, dass wir ein weiteres Mal dieses Jahr die Möglichkeit haben, öffentlich zu sprechen.
Übermorgen (Do, 29.11.2018, 8.30 - 10 Uhr) spreche ich als Iris Heffmann für das Forum beim jährlichen Kongress der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V.) im Rahmen des Symposiums "Ein neuer Umgang mit Absetz- und Entzugsproblemen bei Antidepressiva und Neuroleptika". Danke an Peter Lehmann, der mich freundlicherweise als Vertreterin der (virtuellen) Selbsthilfe eingeladen hat. Er verantwortet das Symposium zusammen mit Andreas Heinz, der übrigens der bereits gewählte nächste Präsident der DGPPN ist.
So wird das Symposium angekündigt:
Das hier sind die Teilnehmer, uns bleiben jeweils 15 klitzekleine Minuten.Über die Diskussion zum Stellenwert von Absetz- und Entzugsproblemen bei Antidepressiva und Neuroleptika dürfen die akuten Nöte psychiatrischer Patienten nicht in den Hintergrund treten. Seit mehr als einem halben Jahrhundert berichteten Psychiater, allen voran Rudolf Degkwitz, von teilweise extrem belastenden bei Antidepressiva und Neuroleptika, ohne dass dies weiterreichende Folgen hatte. Mit der von Betroffenen einberufenen Expertenrunde zur Entwicklung eines Curriculums zum kompetenten Begleiten beim Absetzen von Psychopharmaka (PsychExit) entstand eine fächerübergreifende konsensorientierte Diskussion, wie interessierte Ärzte, Angehörige und Patienten zuverlässige Informationen zu allen Themen finden können, die mit dem schwierigen Thema der Absetzbegleitung und Dosisreduktion zu tun haben. Diese Diskussion wird aus Sicht Betroffener und Professioneller erörtert. Quelle
Peter Lehmann, Berlin
Überfällige ärztliche Hilfen beim Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika
Jann E. Schlimme, BerlinWenn Ärzte ihren Antidepressiva und Neuroleptika verordnen, ohne dabei auf die Entzugs- und Absetzproblematik hinzuweisen, verstoßen sie gegen die Behandlungsleitlinien und machen sich zivil- und strafrechtlich angreifbar. Höchstrichterliche Urteile, die in der Vergangenheit wegen strafrechtlich relevanter Bewirkung von Medikamentenabhängigkeit bei der Verordnung von Benzodiazepinen ergangen sind, dürften früher oder später auch bei der eventualvorsätzlichen Bewirkung von Medikamentenabhängigkeit bei der Verordnung von Antidepressiva und Neuroleptika ergehen.
Auch die Hersteller informieren grob fahrlässig über mögliche Probleme beim Absetzen mit dem Ergebnis, dass viele Ärzte (sowie psychiatrische Patientinnen und Patienten) viel zu schnell absetzen, Absetz- und Entzugsprobleme mit Rückfällen verwechseln und die Psychopharmaka erneut verordnen (bzw. einnehmen), anstatt mit geeigneten Maßnahmen die Absetz- und Entzugsprobleme überwinden.
Unbedingt nötig wäre es, schon im Vorfeld Informationen über Probleme und risikomindernde Maßnahmen beim Reduzieren und Absetzen bereitzustellen, insbesondere da geeignete Formen stationärer und außerstationärer ärztlicher Unterstützung in aller Regel nicht bestehen.
Einen Ausweg aus der Misere stellt die von Betroffenen einberufene Expertenrunde zur Entwicklung eines Curriculums zum kompetenten Begleiten beim Absetzen von Psychopharmaka (Psychexit) dar - eine fächerübergreifende konsensorientierte Diskussion, wie interessierte Ärzte, Angehörige und Patienten zuverlässige Informationen zu allen Themen finden können, die mit dem schwierigen Thema der Absetzbegleitung und Dosisreduktion zu tun haben. Quelle
Begleitung der kontrollierten Neuroleptikareduktion
kein Abstract
Iris Heffmann, Berlin
Psychopharmaka absetzen - Hilfen und Erfahrungsaustausch per Internet
Martin Voss, BerlinWenn Betroffene sich beim Reduzieren oder Absetzen von ihren Ärzten nicht (ausreichend) unterstützt fühlen oder ihre Entzugssymptomatik nicht ernst genommen wird, suchen und finden sie Informationen und Austauschin virtuellen Selbsthilfegruppen. Im Forum der privaten Initiative ADFD sind viele Betroffenenberichte dokumentiert, darunter auch solche über schwierige Absetzverläufe und langanhaltende postakute Entzugsstörungen. Aus den gesammelten Erfahrungen der Betroffenen wurden hilfreiche Strategien für einen risikominimierenden Absetzprozess über einen längeren Zeitraum entwickelt sowie praktische Tipps zur Herstellung kleiner Dosisschritte. Im Online-Austausch wird vor allem eine große Verunsicherung vieler Betroffener aufgefangen, da ihre Symptome laut behandelnder Ärztinnen und Ärzte nicht oder nicht in dieser einschränkenden Intensität oder Dauer existieren dürften. Der virtuelle Raum bietet Betroffenen daher die Möglichkeit, im Austausch mit anderen zu erfahren, dass sie mit ihren Problematiken nicht alleine sind und wie sie Absetzprozesse und Entzugssyndrome bewältigen können. Quelle
Anmerkungen zur Abhängigkeitsdiskussion und Umgang mit Medikamenten im stationären Setting der Soteria
kein Abstract
Ich habe mich entschieden, allgemein einige Sätze zum Forum und zu Entzugsschwierigkeiten zu verlieren sowie die aktuelle Fachliteratur zum Thema Online-Erfahrungsberichte und Foren als Gemeinschaften zur gegenseitigen Hilfe vorzustellen. Den Text findet ihr nachfolgend.
Ihr dürft gerne an mich denken am Donnerstag, ich befinde mich ja quasi in der Höhle des Löwen
Grüße, Murmeline