Viele Mediziner reagieren ablehnend, wenn die Patienten nach Internetrecherchen mit Fragen zu ihnen kommen. Das ist der falsche Weg, so ein Praxisberater. Denn der Wissensstand der Patienten könne einer guten Compliance dienen.
Interessante Auszüge
Kritikable Auszüge:Wenn Patienten sie mit den Ergebnissen von Internetrecherchen konfrontieren, sollten Ärzte das nicht als Angriff auf ihre Kompetenz sehen.
Das IFABS hat über das Thema internet-informierte Patienten fünf Gruppendiskussionen und vierzig Tiefeninterviews mit Ärzten geführt. Viele ärgern sich über Patienten, die sich im Internet oder mit anderen Quellen auf den Besuch in der Praxis vorbereitet haben, berichtet Thill. "Für viele ist das ein sehr emotionales Thema."
Dabei sieht er ein gewisses Paradox: Früher hätten sich Ärzte häufig darüber beschwert, dass sich die Patienten zu wenig für ihre Gesundheit interessierten. Heute wiederum finden sie die Informationssuche falsch oder übertrieben.
http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirt ... chtig.html"Klar ist, dass der Arzt die Therapiehoheit behalten muss", so Thill. Es bringe nichts, den Patienten Zugeständnisse zu machen, weil sie etwas Bestimmtes haben wollen, das angeblich gut ist. Es nutze aber nichts, wenn der Arzt einfach als "Quatsch" abtut, was der Patient vorbringt. "Dadurch werden unnötige Fronten aufgebaut."
Stattdessen sollte er erläutern, welche Argumente für seinen eigenen Therapievorschlag sprechen und warum das, was der Patient erfahren hat, die falsche Option ist. "Es geht darum, seine Position zu vertreten und den Patienten zu überzeugen, dass sie die richtige ist."
Auch sollten die Mediziner seiner Meinung nach versuchen, das Informationsverhalten im Internet zu kanalisieren. Das ist etwa möglich, indem sie bestimmte Seiten oder Quellen empfehlen und auch begründen, warum. "Damit zeigt der Arzt, dass er die Materie beherrscht."