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Re: Kardiologin Christy Huff über Benzodiazepin-Abhängigkeit und Entzug

Verfasst: 21.04.2020 10:06
von Kaenguru
Liebe Finchen :) , liebe alle :)
FineFinchen hat geschrieben: 21.04.2020 09:24 Hallo,

vielen Dank fürs Einstellen, Murmeline

Hier ist die Übersetzung:
Vielen Dank für die Übersetzung.

Der Text ist für mich sehr wertvoll.

Er zeigt mir auf, dass ich nicht erwarten kann, dass meine Energie und Leistungsfähigkeit auf höchstem Niveau sind.

Den Fehler habe ich in der letzten Zeit auf Grund einer privaten sehr stressigen Situation gemacht. Wie Christy schreibt, könnte ich mich jetzt anschließend tagelang ins Bett legen.

Ich erkenne mich in ihr wieder, z.B. dass ich einen halben Tag meinen Alltgspflichten nachgehen kann und dann wäre dringend Ruhe angezeigt.

Jetzt sehe ich, dass ich mir die gönnen darf und muss, damit ich nicht abstürze. Dennoch ist es ein Segen ohne quälende Zwischenentzüge zu leben.
In denen war ich nämlich überhaupt nicht belastbar und der Griff zum nächsten Benzoportion nur logisch. Was für ein Segen, dass ich die Kraft hatte die Dosis nicht zu erhöhen.

Rückblickend war die Zeit der Einnahme eigentlich nur schrecklich. Die zu Anfang empfundene Erleichterung verkehrt sich rasch ins Gegenteil.

Mir geht es jetzt besser, aber ich muss auf mich achtgeben.
Im mittleren Alter gelingt einem diese aber sicher besser, als wenn man noch ganz jung ist.

Die radikale Akzeptanz der Situation ist auch wesentlich für eine verbesserte Lebensqualität.
Mit dem Schicksal zu hadern bindet viel Energie, die man stattdessen in die Ermittlung von Ressourcen, Erwerb von Skills, Durchführung einer Therapie oder ähnliches stecken könnte.

Viele Grüße
Sarah

Re: Kardiologin Christy Huff über Benzodiazepin-Abhängigkeit und Entzug

Verfasst: 21.04.2020 10:55
von FineFinchen
Kaenguru hat geschrieben: 21.04.2020 10:06
Mit dem Schicksal zu hadern bindet viel Energie, die man stattdessen in die Ermittlung von Ressourcen, Erwerb von Skills, Durchführung einer Therapie oder ähnliches stecken könnte.

Viele Grüße
Sarah
Liebe Sarah, :hug:

ich glaube, darin liegt ein ganz wichtiger Schlüssel für Verbesserungen: die eigenen, wenn auch spärlich vorhandenen, Energien so für sich einzusetzen, dass sie sich (langfristig) positiv auswirken. Zumindest war das mein Erleben.

Mal ganz profan:
Direkt nach 0 war ich körperlich und seelisch absolut erschöpft. Ich habe dennoch jeden Tag eine Kleinigkeit erledigt: sei es ein winziger Spaziergang, eine Mahlzeit gekocht (nichts aufwändiges), irgendetwas aufgeräumt, eine Meditation gemacht, Skills trainiert etc. Und darauf war ich unglaublich stolz! Ich hatte etwas hinbekommen, trotz meiner abgrundtiefen Erschöpfung oder den Schmerzen im ganzen Körper. :-)
Für mich war das ein Erfolgserlebnis - eine winzige Kleinigkeit, aus der ich Kraft geschöpft habe. Ich habe gesehen, ich kann das, ich schaffe das und es war mir völlig "wurscht", ob das nun Minischritte waren oder nicht. Es waren für mich einfach Schritte in die richtige Richtung. :-)

Auf ein Erfolgserlebnis folgten zwei, dann drei und so weiter. Und irgendwann "wuppte" ich dann immer mehr. Klar gab es noch Symptome, aber die habe ich, getragen von meinem gut gefütterten Selbstwertgefühl, dann einfach mal "überschwebt" :wink:

Liebe Grüße
Finchen