Hallo,
ich kann nicht glauben, dass ich Ende Februar hier das letzte Mal geschrieben habe.
Natürlich habe ich es nicht geschafft, mich zu melden.
Es ist zu viel los und ich bin stark erschöpft.
Diese heftige Urogenitalinfektion mit den vielen AB und der darauf folgenden Darmentzündung haben mich noch bis Ende März beschäftigt und hängen mir auch heute noch nach.
Momentan warte ich wieder auf das Ergebnis einer weiteren Stuhlprobe, da ich seit fast 3 Wochen unerklärlichen Durchfall habe. Es könnte immer noch eine Antibiotika - Assoziierte Diarrhö (AAD) sein.
Meiner Schwester geht es gar nicht gut, aber darauf möchte ich heute nicht eingehen, Gleiches für meinen Vater, mit dem wir großen Kummer in den letzten Wochen hatten.
Er muss mittlerweile über 30 Medikamente am Tag nehmen! Ja, ihr lest richtig.
Alleine 6 Sorten Augentropfen für sein Glaukom.
Die Interaktionen sind mittlerweile komplett unüberschaubar.
Spreche ich die Ärztin auf Nebenwirkungen an, ob das oder jenes davon kommen könnte, heißt es immer nein.
Das ist aber nicht wahr. Und das wissen wir doch alle!
Ich komme mir vor wie ihr aus dem Forum und ich damals, als ich noch auf PP war -
"nein, kann alles nicht sein. So Nebenwirkungen gibt es nicht, Ihr Vater hat halt einen progredienten Verlauf, das kommt von seiner Grunderkankung" blabla .........
Man denkt immer, sowas passiert uns nicht, wir sind ja vom Fach, meine Schwester und ich und haben ein Auge drauf.
Aber genau das passiert uns. Die Ärzte setzen ohne Rücksprache mit uns ständig neue Medikamente an und per Salamischeibchen Taktik erfährt man dann ganz zufällig, dass jetzt das noch verordnet wurde oder jenes. Mein Vater ist so abgeschossen, der kriegt das gar nicht mit und nickt anscheinend auch nur noch resigniert ab. Und da er aufgrund des Tracheostamas nicht reden kann, ist es auch noch ungemein schwierig, an Infos von ihm zu kommen, zumal das, was er dann aufschnappt, auch oft nicht stimmt.
Es ist frustrierend.
Ich selber knappse wie gesagt immer noch an der Infekt herum und an hundert anderen Baustellen am Körper.
Meine Gehörgänge sind immer noch feucht und jucken und entzünden sich immer wieder; ein neuer HNO Arzt meinte, es könnte evtl. Neurodermitis im Gehörgang sein. Das würde passen, denn parallel dazu habe ich endlose Neurodermitis Schübe am Körper und die Schübe gehen mittlerweile nahtlos ineinander über; früher hatte ich Pause dazwischen.
Meine Blase ist nach wie vor nicht ausgeheilt; eine konsultierte Urologin war zwar nett und kooperativ und verschrieb auch ein etwas teureres blasenentspannendes Medikament (Spasmex), aber eine Drittel Tablette hat meine Blase
so entspannt, dass ich sie danach nicht mehr benutzen konnte.
Sprich die Muskeln waren wie gelähmt und ich konnte nicht urinieren. Lol, das hat´s ja voll gebracht, ich hatte einen halben Harnverhalt als UAW.
Mit meiner Wirbelsäule im Lumbal -und Sakralbereich stimmt auch etwas nicht.
Ich habe einen brennend schmerzenden rechten kleinen Fußzeh und einen tauben linken Außenrist am Fuß. Mir scheint, da sind Nervenfasern im Rückenmark an den o.g. WS Bereichen komprimiert. Interessanterweise hab ich keine Rückenschmerzen dort.
Zudem pocht immer mal wieder, gerne im Kombination mit einem Aufflammen von Entzündungszeichen an der Ohrspeicheldrüse, mein Zahn, den die damals in der Uniklinik verpfuscht haben. Dann klinkt sich auch noch der Trigeminusnrtv zu einem kakophoben Dreiklang mit ein und ich bin der Panik nahe.
Meine Nächte sind anstrengend und zerfahren. Ich bin viel wach, schlafe oft spät ein und träume belastendes oder konfuses Zeug. Immer wieder liege ich wach und lese dann ZON oder Spon auf meinem Smartphone und hoffe, wieder wegzudämmern.
Morgens fehlt mir eine Stunde Schlaf, nachdem ich heimlich still und leise meinen letzten Tropfen Amitriptylin abgesetzt habe. Den Preis zahle ich bewusst; ich wusste, dass das so kommen würde. Größeren Entzug spüre ich nicht, aber eben, dass mir morgens die so doll herbei gesehnte Stunde mehr Schlaf fehlt.
Ich nehme jetzt nur noch 20mg Esomeprazol und mein L-Thyroxin.
Die Pille habe ich auch abgesetzt und finde es schrecklich, mit Ende dreißig wieder eine Haut voller Pickel und Pusteln am Decolletee und Rücken zu haben. Die Hormone spinnen wirklich völlig und es ist ein große Anstrengung, das ordentlich therapiert zu bekommen
Interessanterweise hat sich mein Zyklus superschnell und verlässlich etabliert und ich spüre wieder mehr, wie es ist, Frau zu sein. Ein sehr gutes Gefühl; ein Gefühl der Selbstermächtigung.
Darüber ärgere ich mich im Nachhinein sehr, dass ich nicht viel früher die Pille abgesetzt habe, denn ich fühle mich über Jahre meiner Lust und meiner Sexualität beraubt.
Unter der Pille hatte ich kaum Lust auf Intimität und Sex, aber ohne sie spüre ich viel stärker meinen Zyklus und damit auch Schwingungen und Bedürfnisse.
So, für heute Abend war das Teil 1. TEIL 2 folgt morgen oder übermorgen
Fühlt euch umarmt, Jamie