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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

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Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

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Tavor

Hier lassen sich auch viele Erfahrungsberichte über das Absetzen von Antidepressiva und Benzodiazepinen finden.
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moppel
Beiträge: 4
Registriert: 03.01.2004 09:30
Wohnort: NRW

Tavor

Beitrag von moppel »

Hallo,
ich bin neu hier,Habe gestern Abend das erste Mal in diesem Forum gestöbert.Es gefällt mir sehr gut.Ich möchte mich kurz vorstellen.Ich bin weiblich, 28 Jahre alt, lebe in Scheidung und habe 2 kleine Mädchen(2 Jahre+5 Jahre).Ich lebe in einer neuen Beziehung, die bis auf meine "Krankheit" vollkommen glücklich ist.
Im Oktober fing es das erste Mal an:Ich fühlte mich irgendwie krank, legte mich zu Hause ins Bett, die Kinder waren bei einer Freundin.Plötzlich bekam ich Hitzewellen durch den ganzen Körper, Schweißausbrüche,mir wurde heiß und kalt, mein Herz raste wie verrückt,ich dachte, daß ich jeden Moment umfallen würde.In meiner Panik rief ich den Notarzt an, der mir nur sagte, ich solle nachmittags(Mittwoch) um 16.00 Uhr in die Sprechstunde der Klinik fahren.Meine Mutter kam zu mir und ich nahm erst einmal Korodin Herz-Kreislauf Tropfen.Es ging mir ein bißchen besser.Am nächsten Tag fuhr ich zum Arzt, der eine Bronchitis feststellte, mit leichter Lungennetzündung.Ich bekam Antibiotika und Schmerztabletten.Aufgrund der Diagnose hörte ich für ein paar Tage auf zu rauchen.Nach ein paar Tagen(ich bekam meine Periode) ging es mir besser.Ich ging wieder arbeiten.Zitterte zwar noch ein bißchen und war leicht reizbar, aber ich schob es auf Entzugserscheinungen wegen dem Rauchen.Ich fing wieder an zu rauchen und es ging mir besser.Genau einen Monat später bekam ich das gleiche wieder.Ich ging zum Internisten, der mich auf den Kopf stellte,es wurde alles gemacht:Schilddrüse, großes Blutbild, Ultraschall aller Organe.Alles war in Ordnung.Weiter ging ich zum HNO Arzt und zum Kardiologen.Bei allen war alles ok.Alle Ärzte fragten mich ob ich viel Streß hätte.Oh ja den hatte ich.Ich war 1 Jahr lang von morgens bis abends(ca 22.00Uhr arbeiten, mir fehlte Zeit um einkaufen zu gehen.Und sonntags mußte ich dann die WOhnung machen,Wäsche waschen und bügeln von 4 Personen)Und wieder bekam ich meine Periode.Erst da kam meine Mama auf die Idee, daß es etwas mit meinen Hormonen zu tun hätte.Meine Beschwerden seien typische Wechseljahrsbeschwerden.Ich ging zum Frauenarzt, der meinte sofort Bescheid zu wissen und gan mir ein pflanzliches Präparat(Biofem)bei Menstruationsproblmen.Er sagte daß ich bei meiner nächsten Periode mit einer speziellen Pille anfangen sollte(Cyclosa), die meinen Hormonhaushalt wieder regulieren sollte.Es handele sich um PMS(Prämenstruelles Syndrom)Mein Zustand wurde aber schlimmer,ich steigerte mich so darein,weil ich immer wieder dachte, ich hätte eine schlimme Krankheit.Ich bekam einen dicken Kloß im Hals meinte ich bekäm keine Luft mehr,das Herz raste weiterhin,ich bekam nichts mehr auf die Reihe.Meine Kinder konnte ich nicht mehr alleine versorgen.Ich ging wieder zum Arzt(Internist)Er verschrieb mir Tavor.Ich hatte mich die erste Zeit geziert sie zu nehmen, aber es ging nicht mehr anders,so nahm ich mal eine wenn garnichts mehr ging.Es pendelte sich ein, daß ich seit dem 24.11.03 täglich eine nahm.Es gab Tage da klappte alles besser und es gab Tage an denen ich so aufgeben wollte.Meine Beziehung litt, meine Mutter nervlich am Ende und meine Kinder permanent bei anderen Leuten.Ich fuhr bei einer nächsten Panikattacke in Krankenhaus, der Notarzt verschrieb mir Atosil, er meinte es wäre besser als Tavor und mache nicht abhängig.Ich nahm abends 10 Tropfen und merkte dofort die Sedierung.Ich schlief wunderbar, aber bis zum nächsten Mittag konnte ich nicht richtig sehen, laufen oder sprechen.Ich schmiß das zeug weg und nahm wieder Tavor.Dann kam ich auf einen Heilpraktiker, der mir Zinkum-Valerianicum und Baldrian Novo(200mg) verordnete.Das Zinkum sei sehr bewährt bei solchen Zuständen.Es war kurz vor Weihnachten und ich begann mit dem Zinkum.Mein Allgemeinbefinden verbesserte sich nach ca 4-5 Tagen.Ich war nicht mehr so depressiv, ging viel spazieren, mittlerweile auch in psychologischer Behandlung.Aber es ging mir wie immer nicht schnell genug und immer wieder hatte ich im Hinerkopf, daß ich von dem Tavor wegwollte.Ich fuhr am Samstagnachmittag mit meiner Mutter in die psychatrische Ambulanz.Sie verschrieb mir Remergil.Ich nahm abends 15mg und konnte die erste Nacht wieder richtig gut schlafen.Am nächsten Tag war ich zwar ziemlich benommen,aber total ruhig, brauchte bis 16.00 Uhr keine Tavor, konnte nicht richtig sehen, habe aber den ersten Tag nach einiger Zeit wieder Elan gehabt.Ich räumte die ganze Wohnung auf und machte und tat.Abends nahm ich wieder 15mg.Der nächste morgen war ganz anders.Ich war benommen und total unruhig.Zittrig und mir war wieder total schlecht.Der Hammer, ich hatte keine Kontrolle über meine Blase.Ich wollte duschen gehen und beim ausziehen lief mir der Urin die Beine runter, ohne daß ich das richtig merkte.Ich nahm das Scheißzeug nicht mehr und beschränkte mich wieder auf Tavor.Ich kann mittlerweile wieder normale Dinge tun, wie einkaufen gehen oder mich mit anderen Leuten unterhalten etc.Alles Dinge die vor 2-3 Wochen unmöglich waren.Es geht mir zwar nicht richtig gut, aber ich habe eigentlich nur noch morgendliche anlaufschwierigkeiten, einen trockenen Mund und diesen komischen Kloß im Hals.Nur was ich einfach noch nicht schaffe ,sind beide Kinder auf einmal.Das ertrage ich ohne Tavor nur 2-3 Stunden, dann muß ich sie wieder abegeben.Aber vorher ging es garnicht, auch das ist ein Fortschritt.Ich fahre am Mittwoch zur Mutter-Kind-Kur.Davon verspreche ich mir sehr viel.Möchte auch in der Kur versuchen das Tavor zu reduzieren, bzw abzusetzen.Ich nehme z.Zeit 1-2 Tabletten pro Tage(also 1-2mg).Ausgelöst wurde mein Zustand übrigens, als meine kleine Tochter mit Verdacht auf Epilepsie ins KH kam, es wurde allerdings nichts festgestellt,Sie haben alle Untersuchungen gemacht:EEG,EKG,MRT,Blutabnahnme etc.
Hat irgendjemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich, oder Erfahrungen mit Tavor in dieser Dosierung(mein Arzt hat mir versichert, daß ich bei dieser niedrigen Dosierung keine Angst haben muß, auch über ca 5 Monate nicht.Ich nehme Tavor jetzt seit dem 24.11.03, also noch keine 2 Monate und ich hoffe, daß das Zinkum, welches seine komplette Wirkung, weil es ja homöopatisch ist, erst nach ca 2-6 Wochen komplett erreicht hat, immer besser wirkt.
So daß war für den Anfang eine ganze Menge, aber ich denke man kann alles besser verstehen, wenn man den kompletten Verlauf eines Menschen kennt.Ich habe bestimmt noch etwas vergessen, aber das Wichtiste müßte drinstehen.

Lieben Gruß an alle und ich freue mich auf eure Anregungen
Moppel :lol:
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