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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Zoloft/Setralin - Risiko für Ungeborene

Eine Sammlung von Artikeln, die über wissenschaftliche, politische und wirtschaftliche Hintergründe der Behandlung von seelischen Leiden mit Psychopharmaka berichten.
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Murmeline
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Zoloft/Setralin - Risiko für Ungeborene

Beitrag von Murmeline »

Ich hatte hier schon mal was zum Thema Zoloft und Geburtsfehler, also das Risko, dass das Ungeborene in der Schwangerschaft durch die medikamentöse Behandlung der Mutter mit dem Antidepressiva Setralin / Zoloft gesundheitliche Folgen erleben, geschrieben:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 22#p105522

Nach einem neuen Artikel auf Bloomberg interessiert sich jetzt auch die amerikanische Zulassungsbehörde mal für das Thema, nachdem derzeit mehrere Hundert Frauen in America klagen wegen Herzfehler der Neugeborenen - die zwei bisher stattgefundenen Gerichtsverfahren hat Pfizer leider gewonnen.

Die FDA hat Pfizer inzwischen aufgefordert, die Gebrauchsinformationen für Setralin / Zoloft dahingehen zu ändern, dass auf das erhöhte Risiko eines möglichen Herzfehlers hingewiesen wird, wie es auch einige Studien nahelegen.

Pfizer sagt, es gebe ausreichend Studien, die die Effektivität und Sicherheit von Setralin / Zoloft zeigen und es gäbe dabei keinen Unterschied im Risiko mit oder ohne Behandlung mit dem Antidepressiva.

Pfizer ist in folgender Situation: Wenn sie die Informationen ändern, dann könnte zukünftige Klagen sich nicht mehr darauf berufen, dass die Frauen nicht ausreichend gewarnt wurden - ergo weniger Klagen sind zu erwarten. Andererseits können natürlich die aktuell laufenden Klagen eher erfolgreich sein (leider muss man davon ausgehen, dass Pfizer schon schön darauf achten wird, dass keine Klage gewonnen wird, denn eine gewonne Klage macht die Chancen für die anderen besser).

Der Wortlaut der aktuellen Packungsbeilage für Setralin / Zoloft besagt derzeit, dass es keine ausreichenden und gut kontrollierten Studien von schwangeren Frauen gäbe.

Im Mai 2014 hat Francesca Kolitsopoulos, eine Pfizer Managerin, übrigens Zusammenhänge in Studien erkannt und das intern auch per Mail mitgeteilt, so die Unterlagen aus einem Gerichtsverfahren. Im Verfahren selbst erklärte der Anwalt von Pfizer, Kolitsopoulos habe die Studien dann finaler Prüfung dann doch nicht mehr so schlüssig und aussagekräftig eingeschätzt. Man könne eben keinen direkten Zusammenhang zwischen Setralin / Zoloft und einem Herzfehler des Neugeborenen feststellen.

:cry:

http://www.bloomberg.com/news/articles/ ... s-warnings
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
Hinweis: Das Team sorgt für die Rahmenbedingungen im Forum und organisiert den Austausch. Ansonsten sind wir selbst Betroffene und geben vor allem Erfahrungswerte weiter, die sich aus unserer eigenen Geschichte und aus Erfahrungen anderer ergeben haben.

Dein Behandler nimmt Absetzproblematik nicht ernst? Das geht anderen auch so, siehe hier
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Murmeline
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Re: Zoloft/Setralin - Risiko für Ungeborene - Klagen

Beitrag von Murmeline »

Jetzt gibt es eine Sammelklage und ein Verfahren, diesmal nicht vor einen State Court sondern vor einem Federal Court im März 2016.
http://injurylawyer-news.com/2015/10/fi ... rial-2016/
Erfahrung mit Psychopharmaka (Citalopram, langjährig Venlafaxin und kurzzeitig Quetiapin), seit 2012 abgesetzt
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